Beschluss: Mehrfachbeschluss

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 08.06.2011, lfd.Nr. 534.2)

Die Begehung des Friedhofes durch den Bauausschuss am 20.09.2011 brachte folgende Ergebnisse:

1. Im Umfeld der bereits angelegten Urnengräber bestehen genügend Erweiterungsmöglichkeiten für weitere Urnengräber. Die Urnengräber sind sehr individuell gestaltet und können mit Einfassung, Grabstein bzw. Blumenschmuck versehen werden. Wenn jemand das Urnengrab sehr schlicht halten will, so steht ihm dies frei, ggf. auch ohne sichtbare Zeichen.

Falls gewünscht, sollten noch Überlegungen angestellt werden, eine eigene Fläche für ganz einfache Gräber bzw. Gräber ohne äußere Erkennung zu schaffen. Diese könnte beispielsweise an der hinteren Friedhofsmauer ohne Einfassung angelegt werden.

 

2. Neben der Schaffung von Urnengräbern wird noch Bedarf nach einem oberirdisch gestalteten Urnenbereich gesehen. Aus den bestehenden Möglichkeiten (z.B. Urnenwand, Urnensäule, Urnenstelen) werden Urnenstelen favorisiert. Diese könnten im Bereich des alten Friedhofes, links des Eingangstores, wo sich früher die Kindergräber befanden, angelegt werden.

Es wird vorgeschlagen, zunächst drei Stelen zu beschaffen. Diese fassen drei bzw. vier Urnenkammern zur Einstellung von jeweils 2 Überurnen. Bei kompletter Belegung würden hier 20 Urnen Platz finden. Die Investitionskosten für die Lieferung (ohne Aufstellung) von zwei Urnenstelen mit drei Kammern und einer Urnenstele mit vier Kammern beträgt ca. 4.600 €.

 

3. Ein weiteres Thema war die Abfallentsorgung. Am Schneeberger Friedhof befindet sich eine großräumige Grube, in welcher Grünabfälle und Erde entsorgt werden können. Leider ist seit Jahren festzustellen, dass immer wieder Plastikabfälle in diese Grube geworfen werden und der Bauhof ständig diesen Fremdmüll aussortieren muss. Das Leeren der Friedhofsgrube ist sehr aufwendig und erfolgt mit Hilfe eines Baggers und Lastwagens durch eine Baufirma. Viele Gemeinden sind inzwischen dazu übergegangen, die Bestattungsinstitute dazu zu verpflichten, bei jeder Grabanlage das übrige Erdmaterial selbst abzutransportieren. In diesem Fall wäre keine Grube mehr für Erdmaterial erforderlich, sondern nur noch für Grünabfälle, und die Leerung derselben könnte in wesentlich längeren Zeitintervallen erfolgen. Der Vorsitzende regt an, auch in Schneeberg zu dieser Möglichkeit überzugehen. Für Plastikabfälle sind bereits genügend Mülltonnen vorhanden.

 

4. Die Verwaltung wird die Satzung über die gemeindlichen Bestattungseinrichtungen und die Friedhofsgebührensatzung überarbeiten. Das Landratsamt forderte im Rahmen der letzten überörtlichen Rechnungsprüfung, die Gebühren neu zu kalkulieren und entsprechend dem Ergebnis festzusetzen, sowie die Festsetzung unterschiedlicher Gebühren im alten und neuen Friedhofsteil in Schneeberg aufzuheben. Im Rahmen dieser Arbeiten werden auch die Gebührensätze für oberirdische Urnen, d.h. für die neuen Urnenstelen, kalkuliert und festgesetzt. 


Beschluss:

 

1. Abstimmung

Der Gemeinderat ist mit der Anschaffung der drei Urnenstelen einverstanden.

 

Abstimmungsergebnis:        Ja 12   Nein 0

 

2. Abstimmung

Künftig darf die Abfallgrube auf dem Friedhof in Schneeberg nicht mehr für die Entsorgung von Erdmaterial, sondern nur noch für Grüngutabfälle genutzt werden.

 

Abstimmungsergebnis:        Ja 11   Nein 1


Diskussionsverlauf:

Der Marktgemeinderat begrüßt die vom Bauausschuss in seiner Sitzung am 20.09.2011 erarbeiteten Möglichkeiten künftiger Bestattungsformen, welche insbesondere mit der vorgeschlagenen Anschaffung von Urnen-Stelen deutlich verbessert werden. Im Verlauf der Aussprache werden mehrfach Anregungen zu Erweiterungsmöglichkeiten sowohl bei den Urnengräbern als auch bei den Urnen-Stelen vorgebracht. Außerdem sollten die Voraussetzungen für einfache Urnenbestattungen geschaffen werden, damit sich die Personen, die das wünschen, keine anderen Bestattungsplätze suchen müssen. Allerdings müsse man sich dabei noch Gedanken über deren Pflege machen.

 

Bezüglich der künftigen Abfallentsorgung auf dem Friedhof in Schneeberg wird von einigen Gemeinderäten angeregt zu prüfen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, die Erdabfuhr seitens der Gemeinde zu regeln, beispielsweise durch die Bereitstellung eines gemeindlichen Fahrzeuges.