Sachverhalt:

Forsttechniker Oswin Loster berichtet über das Ergebnis des Forstwirtschaftsjahres 2010:

„Holzeinschlag

Zu Beginn des Forstwirtschaftsjahres im Winter 2009/2010 wurden die geplanten Hiebsmaßnahmen in den Waldabteilungen Mausklinge, Mittlerer Berg und Brölberg begonnen. Ende Januar fielen 30-40 cm Schnee, und die Arbeiten mussten für 4 Wochen eingestellt werden. Bis der Schnee geschmolzen war, war es Mitte März, und wir konnten begonnene Fichten-Hiebe nicht fertig stellen. Ab März sollten keine Fichtenhiebe mehr gemacht werden, da die im Bestand verbleibenden Kronen und Äste nicht mehr rechtzeitig austrocknen können und dann ideales Brutmaterial für die Borkenkäfer bieten.

Im Frühjahr und Sommer wurden verschiedene Kiefern-Bestände in den Abteilungen Winterberg, Mittlerer Berg und Heiligenklinge durchforstet. Nach einer 3-wöchigen Hitzewelle im Juni wurden der Rest des Sommers und der Herbst sehr feucht. Wir verzeichneten einen der niederschlagsreichsten und kühlsten Sommer seit 20 Jahren. In dieser Zeit wurden die geplanten Pflegeeingriffe in den Jungdurchforstungs- und Jugendpflegebeständen abgearbeitet. Im Herbst wurde noch ein Stammholzhieb im Steilhang der Abteilung Brölberg begonnen. Auch hier machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, und der Hieb musste wegen des anhaltenden Regens unterbrochen werden. Auch konnten zwei andere geplante Hiebsmaßnahmen nicht durchgeführt werden, da das anfallende Stammholz wegen der anhaltenden Nässe nicht gerückt werden konnte. Die Schäden an den Wald- und Rückewegen hätten den zu erwartenden Gewinn egalisiert.

Insgesamt wurden im Forstwirtschaftsjahr 2010 im Gemeindewald Schneeberg rund 4.000 fm Holz eingeschlagen, davon 430 fm in der Endnutzung, 2.500 fm in den Altdurchforstungen, 900 fm in den Jungdurchforstungen und ca. 125 fm in der Jugendpflege. Der größte Teil mit ca. 40% entfällt dabei auf die Fichte, gefolgt von der Kiefer mit ca. 35%, der Buche mit 4% und Lärche mit 2%. Der Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt bei ca.18%, wobei hier ein Grossteil davon auf die Bereitstellung von Reisiglosen (ca.400 fm) für die Schneeberger Bürger zu verbuchen ist. Der Rest des angefallenen NH Holzes ist Gipfelmaterial, Äste und schwaches Industrieholz mit einem Durchmesser von unter 12cm, das in Lohnaufarbeitung nicht gewinnbringend aufgearbeitet werden kann.

Ca. 74 Hektar des Gemeindewaldes wurden durchforstet bzw. geläutert oder gepflegt. Der Schneeberger Gemeindewald wurde 2010 nicht ganz von Kalamitäten verschont. Es fielen rund 190 fm Sturm- und 95 fm Käferholz an. Das sind 7,3% des Jahreseinschlages.

Wegeunterhaltung

Für die Waldwege im Schneeberger Gemeindewald wurden im Jahr 2010 insgesamt 14.135 € aufgewendet. Bei vielen Waldwegen wurde das Lichtraumprofil freigeschnitten und die Bankette gemulcht, und in den Abteilungen Vorderer Brölberg und Mausklinge wurden zwei neue Rückewege mit einer Gesamtlänge von 750 Metern angelegt.

Da der Gemeinderat bereit war, das ganze Grundstück neben dem Wasserwerk an der Zittenfeldener Straße zu kaufen, war der Forstbetrieb in der Lage, einen neuen Anschluss des Hirtenwiesenweges an die Zittenfeldener Straße anzulegen. Dies ermöglicht nun, das im Unterhang anfallende Holz der Abteilung Heideberg gefahrlos zu laden und abzufahren.

Auf die für den Herbst geplanten Ausbesserungs-Schotterungen der dafür geplanten Teilstrecken des Mühlbergweges, Bördewiesenweges und Alter-Wald-Weges musste verzichtet werden, da die Wege von dem Dauerregen völlig durchweicht waren. Zudem wurden die dafür eingeplanten Gelder für den Neuanschluss des Hirtenwiesenweges an die Zittenfeldener Straße benötigt, der in der Jahresbetriebsplanung und in der Haushaltsplanung nicht vorgesehen war.

Der Forsthaushalt 2010 zeigt sich gegenüber dem Haushaltsansatz erfreulich gut. Wir rechnen mit einem Gewinn von ca. 40.500 € anstatt der kalkulierten 16.900 €.

Zusammenfassend kann man sagen, dass auch für den Gemeindewald das gleiche gilt, was man in den vergangenen Wochen über andere Forstbetriebe in der Zeitung lesen konnte: Wegen des langen Winters und des nassen Sommers und Herbstes weniger Holz eingeschlagen als geplant, aber wegen der Normalisierung der Holzpreise ein besseres Haushaltsergebnis erzielt.

Ich spreche bewusst nicht von "guten", sondern von "normalen" Holzpreisen. In den letzten 20 Jahren schlitterten wir von einem Sturm zum anderen - und wenn mal kein Sturmholz die Preise drückte, haben uns in trockenen und heißen Sommern die Borkenkäfer "aufgefressen".

Der Preis des Fichtenstammholzes Güte B liegt momentan bei ca. 90 bis 95 €/fm. Dieses Sortiment kostete vor dem Sturm "Wibke" im Februar 1990 schon über 80 €/fm. Dies bedeutet eine Steigerung von ca. 15% in 21 Jahren - sicher ein sehr moderater Anstieg im Vergleich zu den gestiegenen Preisen für andere Baustoffe, Benzin, Strom, Versicherungen und ähnliches.

(1 Zug Schotter 1990: 295 € - 2011: 403 € = 38% Preissteigerung; 1 Liter Benzin 1990: 0,57 €/Liter - 2011: 1,46 €/Liter = 165% Preissteigerung; Beitrag des Forstbetriebes für die Berufsgenossenschaft und Waldbrandversicherung: 1990: 3.600 € - 2011: 11.500 € = 220% Preissteigerung)

Herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Herrn Adamek für die vorbildliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

 

1. Bgm. Kuhn dankt dem Forsttechniker Oswin Loster für seinen guten Bericht. Er ist froh über die Haushaltsentwicklung und bedankt sich ganz herzlich für seinen Einsatz im Forstbereich und freut sich, dass die Zusammenarbeit mit Herrn Adamek so gut klappt.

 


Diskussionsverlauf: