Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 10.06.2022, lfd.Nr. 347)

In der Finanzausschusssitzung am 27.04.2023 wurde der Haushaltsplan für das Jahr 2023 vorberaten. Im Rahmen der Sitzungseinladung wurde den Gemeinderatsmitgliedern der Haushaltsplan sowie alle dazugehörigen Unterlagen vorgelegt.

 

Der Markt Schneeberg stellt wiederum in diesem Haushaltsjahr einen stabilen Haushalt auf. Im Haushalt konnten demnach alle Planungsabsichten der Gemeinde im Jahr 2023 dargestellt und somit auch veranschlagt werden. Jedoch verbergen sich in dem Haushalt auch gewisse Unsicherheiten. Als bereits die durch Corona ausgelöste Krisenzeit weitmöglichst überstanden zu sein schien, wurde durch die geopolitischen Entwicklungen (Ukraine-Krieg) eine erneute Krisenzeit ausgelöst. Insbesondere die hohe Inflationsrate der letzten Monate sowie die extrem angestiegenen Energiepreise sorgen nun dafür, dass der Markt Schneeberg vor neue Herausforderungen gestellt wird. Es gibt zu hoffen, dass sich die geopolitische Gesamtsituation in den nächsten Monaten erholt und sich diese nicht nachhaltig auf die Kommunalfinanzen auswirkt.

 

Der Haushalt des Markt Schneeberg weist in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von 5.271.700,00 € auf. Wie bereits schon in den Vorjahren der Fall, handelt es sich hierbei um einen Haushalt der von Rekordzahlen geprägt wird. Allein das Gesamtvolumen liegt dabei schon um 304.700 € über dem Vorjahresetat.

 

Auf den Verwaltungshaushalt, welcher bei den wichtigsten Einnahmen und Ausgaben erneut Rekordzahlen erreicht, entfallen in diesem Jahr 4.164.300 €. Auf der Einnahmenseite werden insbesondere bei der Steuer- und Umlagekraft, dem Gemeindeanteil am örtlichen Loh- und Einkommensteueraufkommen und bei den Schlüsselzuweisungen Allzeithöchstwerte erreicht. Die Ausgabenseite ist insbesondere von den Personalkosten und der Kreisumlage geprägt. Wie in den letzten Jahren auch der Fall, stellen die Personalausgaben den größten Teil am Gesamtvolumen des Verwaltungshaushaltes dar. Auch durch die Tatsache, dass in diesem Jahr ein Tarifabschluss für den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes erzielt werden konnte, lässt die Personalkosten nochmals ansteigen. Auch die Ausgabenansätze für die Bewirtschaftung der Grundstücke und Gebäude sind erheblich angestiegen. Zurückzuführen ist dies auf die extrem gestiegenen Energiekosten.

Viele im Verwaltungshaushalt festgesetzten Einnahmen und Ausgaben zeigen jedoch gegenüber dem Vorjahr keine großen Veränderungen auf. Im Rahmen der Zuführung zum Vermögenshaushalt konnten in diesem Jahr jedoch nur 20.200 € eingeplant werden. Die in § 22 Abs. 1 KommHV geregelte Pflichtzuführung, welche sich beim Markt Schneeberg in diesem Jahr auf 70.000 € beläuft, konnte somit um 49.800 € nicht erreicht werden. Es gibt zu hoffen, dass auch in diesem Jahr die tatsächliche Zuführung deutlich höher ausfällt als die geplante Zuführung im Haushalt.

 

Der Vermögenshaushalt weist in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von 1.107.400 € aus. Er liegt somit im Gesamtvolumen um 11,86 % über dem Wert des Vorjahres. Er beinhaltet neben einer geringen Anzahl von Großprojekten eine Vielzahl von kleineren Vorhaben. Als Großprojekte sind dabei insbesondere die Anschaffung von Aggregaten zur Notstromversorgung, die Digitalisierung der örtlichen Sirenen, die Anschaffung neuer Meldeempfänger zur digitalen Alarmierungsumstellung der Freiwilligen Feuerwehren, die Sanierung des Rathausparkplatzes mit Sandsteinmauer sowie der Beginn für den Neubau eines Kindergartengebäudes für eine Kindergartengruppe zu nennen. Neben diesen größeren Maßnahmen sind noch zahlreiche kleinere Anschaffungen, Ausstattungen und Sanierungsmaßnahmen, welche aus der Vermögenshaushaltübersicht entnommen werden können, vorgesehen.

Da der Markt Schneeberg aus dem Haushaltsjahr 2022 voraussichtlich einen SOLL-Überschusses in Höhe von ca. 640.000 € mitbringen wird, kann der diesjährigen Haushalt ohne die Inanspruchnahme von Fremdmitteln (Krediten) ausgeglichen werden. Sollte der Markt Schneeberg alle Maßnahme dieses Jahr durchführen, verbleibt am Ende noch ein rechnerischer Überschuss von 138.000 €. Dieser kann dann in den nächsten Haushaltsjahren zur Deckung künftiger Vorhaben der Allgemeinen Rücklage zugeführt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass keine neue Darlehen aufgenommen werden müssten erhöht sich in diesem Jahr der Schuldenstand des Markt Schneeberg auch nicht. Dieser belief sich zu Beginn des Haushaltsjahres auf 570.000,00 €. Unter dem Vorbehalt einer ordentlichen Darlehenstilgung verringert sich der Schuldenstand zum 31.12.2023 auf voraussichtlich 500.000 €. Die Pro-Kopf-Verschuldung würde somit dann bei 286,70 €. Wichtig dabei zu beachten ist, dass es sich hierbei nur um die Gemeindeschulden handelt. Anteilige Schulden bei Verbänden sind hier nicht miteingerechnet.

 

In den nächsten Haushaltsjahren soll eine Vielzahl von Maßnahmen durchgeführt werden. Diese Maßnahmen wurden entsprechend in der Finanzplanung der Jahre 2024 bis 2026 berücksichtigt.

Nennenswert sind dabei der Ausbau der Mobilfunkversorgung mit dem Ziel, bestehende Mobilfunklücken zu schließen, die Neuanschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges sowie die Durchführung verschiedener Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Abwasserentsorgung und Wasserversorgung. Des Weiteren ist z.B. die Erhaltung der bauhistorisch wertvollen Auwiesenwehr-Anlage am Bühlweg, oder auch der Abbruch und die weitere Nutzung der Anwesen Hauptstraße 34 und 40 geplant.

Als größtes Projekt ist jedoch der Neubau eines Gebäudes für eine Kindergartengruppe hervorzuheben. Die Gemeinde wird durch dieses Projekt vor eine große finanzielle Herausforderung gestellt. Der Neubau ist nach aktuellen fiktiven Kostenschätzungen fast ausschließlich durch Fremdmittel (Aufnahme von Darlehen) finanzierbar. Die Finanzplanung weist somit in vorliegender Form im Jahr 2024 ein Fehlbetrag von 1.221.800,00 €, im Jahr 2025 von 963.300,00 € und im Jahr 2026 von 152.300,00 € aus. Da für die Deckung dann keine Eigenmittel zur Verfügung stehen, können diese Fehlbeträge (wie bereits oben beschrieben) nur durch Kreditaufnahmen gedeckt werden.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat beschließt, vorbehaltlich der rechtsaufsichtlichen Würdigung, die nachstehende Haushaltssatzung und den vorgelegten Haushaltsplan mit Anlagen.

 

Haushaltssatzung

des Marktes Schneeberg

Landkreis Miltenberg

für das Haushaltsjahr 2023

 

Auf Grund des Art. 63 ff. der Gemeindeordnung erlässt der Markt Schneeberg folgende Haushaltssatzung:

 

§ 1

 

Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2023 wird hiermit festgesetzt; er schließt im

 

Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit ...................... 4.164.300 €

und im

Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit ........................ 1.107.400 €

ab.

 

§ 2

 

Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen.

 

§ 3

 

Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt werden nicht festgesetzt.

 

§ 4

 

Die Steuersätze (Hebesätze) für nachstehende Gemeindesteuern werden wie folgt festgesetzt:

 

1. Grundsteuer           a) für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe (A)......... 330 v.H.

                                      b) für die Grundstücke...........................................(B)........ 330 v.H.

2. Gewerbesteuer............................................................................................. 330 v.H.

 

§ 5

 

Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben

nach dem Haushaltsplan wird auf .................................................................... 500.000 €

festgesetzt.

 

§ 6

 

-/-

 

§ 7

 

Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 1. Januar 2023 in Kraft.

 

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Ebenfalls einstimmig beschließt der Marktgemeinderat den im Haushaltsplan enthaltenen Finanzplan sowie den vorgelegten Stellenplan.


Diskussionsverlauf:

Nach den Ausführungen vom Kämmerer Florian Bleifuß (siehe oben) bedankt sich 1. Bgm. Repp bei diesem. 1. Bgm. Repp berichtet, dass in diesem Jahr der Kreisumlagesatz noch gleich hoch bleiben wird. Es stehen jedoch Planungen im Raum die vorsehen den Kreisumlagesatz in den nächsten Jahren um 4-5 % zu erhöhen. Es wird deshalb für den Markt Schneeberg in Zukunft nicht einfacher werden, weshalb man nun sparsam in die Zukunft schauen muss. Er ist sich sicher, dass wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen werden, es der Markt Schneeberg schaffen wird.

 

Der Fraktionsvorsitzende der CSU Thomas Haas nimmt zum Haushaltsplan wie folgt Stellung:

Der Haushalt 2023 ist solide und pragmatisch aufgestellt. Wir wissen Schmalhans ist bei uns der Küchenmeister, daran wird sich in Schneeberg auch nie etwas ändern.

 

Als Kommune mit relativ geringen Gewerbesteuereinnahmen gilt es immer auf Sicht zu fahren und mit den spärlichen vorhandenen Mitteln das Beste für die Gesamtgemeinde und ihre Bürger umzusetzen.

 

Nichts desto trotz haben wir einen Haushalt aufgestellt, der den Anforderungen an eine zeitgemäße Zukunftssicherung, an notwendigen Infrastrukturmaßnahmen und der öffentlichen Sicherheit und Gefahrenabwehr Rechnung trägt.

 

Hier sei nur exemplarisch zu nennen:

  • Die Anschaffung der neuen Sirenenanlagen und die Beschaffung von Notstromaggregaten
  • Neues Mehrzweckfahrzeug für die Feuerwehr
  • Abbrucharbeiten an den Häusern der Hauptstraße mit der Umgestaltung des dortigen Ortsbildes
  • Herstellung des Grüngutplatzes

 

Das wichtigste Projekt, welches aus finanzieller aber auch aus gesellschaftlicher Sicht einen langen Schatten vorauswirft wirft, ist die Erweiterung des Kindergartens als eigenständiges Gebäude mit den dazugehörigen Außenanlagen.

 

Schneeberg ist eine Wohn- und Wohlfühlgemeinde. Eine gute Kinderbetreuung ist das a und o und stellt einen wichtigen Punkt für die Wohnqualität von jungen Familien dar.

 

Kinderlachen ist die Zukunftsmusik einer Gemeinde. Mit diesem Hintergrund liegt das Hauptaugenmerk der politisch Verantwortlichen auf einer guten frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung.

 

Noch einige ergänzende Anmerkungen:

 

Im Haushalt stellen die Personalkosten den größten Posten in den Ausgaben dar, daher müssen diese Kosten kontinuierlich und fokussiert betrachtet werden. Hier gilt es besonders jederzeit zu hinterfragen und zu prüfen ob Abläufe, die vielleicht seit Jahren oder Jahrzehnten eingefahren sind, so heute noch sinnvoll sind. Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Handeln müssen im Vordergrund stehen. Dies gilt auch für Forderungen die der Gemeinderat an die Verwaltung stellt.

 

Da uns das Kindergartenprojekt zu erheblichen Kreditaufnahmen zwingt, heißt es in den kommenden Jahren noch mehr als bisher: Erst kommt die Pflicht und dann die Kür.

Für die Kür haben wir in der Gegenwart und Vergangenheit einiges gemacht, in Zukunft hat die Pflicht im Mittelpunkt unseres Handelns zu stehen.

Wir bedanken uns bei unserem neuen Kämmerer Florian Bleifuß für die umfassende Vorberatung und die gute Zusammenarbeit.

 

Die CSU-Fraktion stimmt dem Haushalt 2023 zu.

 

 

Anschließend nimmt der Vorsitzende der Bürgerliste Schneeberg Bernhard Pfeiffer zum Haushalt 2023 Stellung:

Werte Anwesenden, wir wurden soeben von unserem neuen Kämmerer sehr ausführlich über die einzelnen Positionen des Verwaltungs- und Vermögenshaushalt informiert, deshalb möchte ich es auch sein lassen, einzelne Posten nochmals zu wiederholen.

 

Dem Finanzausschuss lagen die Vorinformationen rechtzeitig vor, und so konnten auch die entsprechenden Aufgaben und Arbeiten ohne Zeitdruck und den nötigen Belangen entsprechend erledigt werden. Wir haben gemeinsam die Vorlage für eine ordentliche und tragfähige Satzung erarbeitet und aufgestellt. Dass diese Aufgabe nicht gerade einfach war, kann man sich unter den derzeitigen Einflussgrößen (Nachwirkungen der Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, hohe Inflationsrate und hohe Energiepreise), gut vorstellen.

 

Auf drei Punkte möchte ich doch ein wenig näher eingehen:

 

Die Personalausgaben (aktuell nahezu 40% der Ausgaben unseres Verwaltungshaushaltes) werden trotz des Ausscheidens unseres Kämmerers Heinz-Peter Grießer und seines Mitarbeiters Klaus Mengler auch in diesem Jahr steigen. Verhältnismäßig hohe Tarifabschlüsse haben dazu geführt. Der immer größer werdende Fachkräftemangel wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass es in diesem Bereich für unsere kleinen Kommunen zu keinen Entlastungen kommt.

 

Der vorliegende Haushaltsplan sieht noch keine Ausgaben für umweltverträgliche Modernisierungen zur Energieversorgung der öffentlichen Gebäude vor. Für die zukünftigen Finanzplanungen sollten wir ab 2024 einen Haushaltposten mit dem Titel Energieversorgung einführen. Wir müssen Gelder in die Hand nehmen, um dem Klimawandel und der Verteuerung der Energie Rechnung zu tragen. Ziel muss es sein, unsere gemeindlichen Gebäude energetisch zukunftsfähig zu machen und mit der Umstellung auf erneuerbare Energieträger umweltfreundlicher und unabhängiger zu werden.

 

Wie ein Damoklesschwert schwebt immer noch die nötige Erweiterung unseres Kindergartens über uns. Es wird anscheinend darauf hinauslaufen, dass wir nur eine Gruppe neu bauen werden oder müssen, aber auch dieses Vorhaben wird uns an die Grenzen unserer Möglichkeiten bringen. Mal sehen, welche Hürden, vor allem bürokratische, wir hierzu in der nächsten Zeit noch überspringen müssen.

 

Wir haben, und das können wir mit gutem Gewissen behaupten, unsere Pflichtaufgaben erfüllt und planen mit neuen Maßnahmen und Aufgaben unsere Gemeinde weiterzubringen und weiterhin wirtschaftlich auf sichere Beine zu stellen.

 

Vierzig Jahre haben wir den Haushalt mit dem Kämmerer Heinz-Peter Grießer aufgestellt. Wir freuen uns schon auf die nächsten 40 Jahre mit unserem neuen Kämmerer Florian Bleifuß, dem wir hier auf diesem Weg nochmals alles Gute sowie ein sicheres und vor allem glückliches Händchen bei seinen Aufgaben wünschen.

 

Die Fraktion der Bürgerliste Schneeberg dankt dem Bürgermeister und dem Kämmerer für die umfangreiche Vorbereitung sowie für die gute Zusammenarbeit bei der Aufstellung der Haushaltssatzung und des Haushaltsplanes. Wir stimmen dem vorliegenden Zahlenwerk uneingeschränkt zu.

 

 

Für die SPD-Fraktion nimmt der Fraktionsvorsitzende Ralf Wöber Stellung:

Lieber Kurt, lieber Florian, liebe Gemeinderatskolleg/innen,

 

am 27.04.2023 trafen sich die Mitglieder des Finanzausschusses und Bürgermeister Kurt Repp zur Vorberatung des Haushaltsplanes 2023. Zum ersten Mal nun in alleiniger Verantwortung legte uns Florian Bleifuß sein Zahlenwerk vor.

 

Nach der Corona-Pandemie hat unser Land nun mit den Auswirkungen des seit über 15 Monaten andauernden Ukraine-Krieg zu kämpfen. Die daraus folgende Energiekrise mit hohen Energiepreisen setzt nicht nur der Bevölkerung, sondern auch den Kommunen zu. Eine hohe Inflation führte zu dementsprechenden Lohnerhöhungen, inklusive der Einmalzahlungen als Inflationsausgleich für die Beschäftigten. Dies begründet die stark gestiegenen Personalkosten der gemeindlich Angestellten im Kindergarten, der Verwaltung, Bauhof, Wasser und Forst. Der Anteil für Löhne und Gehälter ist mittlerweile auf 1,26 Millionen Euro angestiegen.

 

Nun zum Zahlenwerk, wobei hier der Blick auch auf die Folgejahre gehen muss, da doch viele Maßnahmen über die kommenden Haushalte verteilt sind. Bei den genannten Zahlen von Lohn+Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Schlüsselzuweisungen, Kreisumlage sowie Umlagekraft liegen wir noch auf steigendem Niveau der Vorjahre. Wenngleich ich auch immer wieder darauf hinweisen muss, dass die Investitionspauschale, die eigentlich dem Namen nach für Investitionen in die Gemeinde eingesetzt werden soll, so ziemlich 1 zu 1 als Kreisumlage genutzt werden muss. Dies ist für eine strukturschwache Wohngemeinde, wie wir es sind, schwer zu verkraften. Natürlich muss auch der Landkreis seine Aufgaben erfüllen, aber so können kleine Gemeinden ihre Pflichtaufgaben nur bedingt erfüllen. Zu beachten sind ja auch die Umlagen für die Schulverbände. Bildung kostet die Kommunen zunehmend mehr Geld für Gebäude, Schülerbeförderung, Einrichtungen und Betreuung. Auch die Umlage des Abwasserzweckverbands steigt doch deutlich an. So ist es auch nur durch den Überschuss aus dem Jahr 2022 möglich, einen soliden Plan für 2023 vorzuweisen. Aber es stehen jetzt in naher Zukunft Aufgaben vor uns, die viel Geld kosten werden. Die Schaffung eines ordentlichen Grüngutplatzes, die weiteren Ausgaben für unsere Feuerwehren in Ausstattung, Notstromversorgung, Gebäude, Sirenen und Fahrzeuge. Auch wenn hier Zuschüsse fließen, muss die Gemeinde für den großen Teil aufkommen. Das Rathaus mit barrierefreiem Zugang, die Mauer am Parkplatz, Renovierung sowie steigende Kosten der Digitalisierung mit Hard-/Software sind in Summe auch ein größeres Projekt. Es folgen Kosten für den Ausbau Mobilfunk, Kanalsanierungen, Bau und Renovierungsarbeiten in der Wasserversorgung, Sanierung Dorfwiesenhaus. Innerörtliche Entwicklung, wie Abriss von Gebäuden und Schaffung neuer Freiflächen, ist für uns auch sehr wichtig um den Innenort zu stärken. Und dann natürlich unsere Pflichtaufgabe mit Schaffung eines Neubaus für eine Kindergartengruppe sowie Investitionen am bestehenden Gebäude führt uns zwangsläufig zur Kreditaufnahme in den nächsten Jahren. Gerade im Bereich Kindergarten ist in den letzten Jahren die Belastung pro Kind für die Gemeinde sehr stark angestiegen. Hier bleibt uns keine andere Wahl als mit höheren Gebühren gegenzusteuern.

 

Im Forst, gilt es wie in den letzten Jahren auch, trotz Anstrengungen im Umbau für einen dem Klima angepassten Wald weiter solide, wenn möglich, positive Zahlen zu erreichen.

 

Leider gibt es jetzt schon Anzeichen für eine stagnierende Wirtschaft in 2023 und dann muss man hoffen, dass dies nur eine vorübergehende Delle ist. Denn ohne florierende Wirtschaft, weniger Steuereinahmen, sprich weniger Investitionsmöglichkeiten für unsere Gemeinde. Also hoffen wir, dass dies weiterhin positiv bleibt und wir unsere Entscheidungen auch bei den Ausgaben mit Augenmaß treffen. Mit einem guten und effizienten Team werden die Herausforderungen in den nächsten Jahren gut zu meistern sein.

 

Ich danke dem Kämmerer Florian Bleifuß und dir Kurt für das vorgelegte Zahlenwerk. Dank auch den Kolleg/innen, die mit darüber beraten haben.

Wir als SPD werden dem Haushalt zustimmen.