Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 11, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 14.04.2021, lfd.Nr. 167)

 

Forstrat Speicher führt die Schwerpunkte für 2022 auf:

 

Zahlen zur Jahresbetriebsplanung für den Wald des Markt Schneeberg 2022

Waldsituation in Bayern 2021

·         Insgesamt bessere Wasserversorgung als in den Vorjahren

·         Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit deutlich geringer

·         Holzpreise enorm volatil, gegen Ende des Jahres wieder auf Vorkrisenniveau

 

Schwerpunkte im Marktgemeindewald für 2021

·         Borkenkäferkontrolle

·         Pflege der Waldbestände zum Erhalt klimastabiler Baumarten

·         Pflanzungen auf den entstandenen Schadflächen (Traubeneiche, Tanne, Ahorn, Kirsche, Linde, Douglasie)

·         Wegepflege und Wegeunterhalt

·         Investition: Ersatzbeschaffung Dienstwagen

 

1.Fällungsplan

 

2. Einschlagsverteilung bei den Baumarten:

 

 

3. Betriebsergebnis:

 

4. Investitionen:

  • Wegeunterhalt
    o 24.500 € für Instandhaltung, Grabenpflege, Lichtraumprofilpflege

 

  • Bestandesbegründung:
    o 8.000 € für die Pflanzung von 3500 Pflanzen (Traubeneiche, Tanne, Ahorn, Kirsche, Linde, Douglasie)

 

  • Kulturpflege:
    o 2.500 € an verschiedenen Waldorten

 

  • • Waldschutz:
    o 8.000 € Verbissschutz
    o 2.000 € Borkenkäferbekämpfung

 

  • • Ersatzbeschaffung Dienstwagen:
    o 25.000 €

 

Forsteinrichtung:

FR Speicher führt, dass im Jahr 2023 eine neue Forsteinrichtung ansteht. Aus diesem Grund ist geplant, im Sommer den Gemeinderat darüber zu informieren. Die Forsteinrichtung dient in der Forstwirtschaft der Betriebsregelung und ist damit ein Planungsinstrument für den Forstbetrieb. Sie beinhaltet die Erfassung des Waldzustandes, die mittelfristige Planung (für die nächsten 20 Jahre) und die damit verbundene Kontrolle der Nachhaltigkeit im Betrieb.

Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Varianten, die dann vorgestellt werden und der Gemeinderat muss sich für eine der beiden Varianten entscheiden.

 

Betriebsleitung durch das Staatliche Forstamt:

FR Speicher berichtet, dass auf Antrag der CSU in Bayern, die für 2025 festgelegte Forstreform gestoppt wurde. Alle Kommunen, die eine Betriebsleitung oder Betriebsausführung über das Staatliche Forstamt haben, können dies beibehalten, allerdings zu Vollkosten. Im Moment muss Schneeberg 60 Prozent der Kosten bezahlen (3.000 €).

1. Bgm. Repp befürwortet den Verbleib der Betriebsleitung beim Staatlichen Forstamt.

 

Verbissgutachten:

FR Speicher spricht das alle drei Jahre neu erstellte Verbissgutachten an, das im Moment aktuell vorliegt. In Schneeberg gibt es schon seit längerer Zeit Probleme mit dem Verbiss. Eine Naturverjüngung kann nicht stattfinden. Die Hauptschäden sind Schwarzwildschäden auf Wiesenflächen und Acker. Die Jäger sind sehr unter Druck, das Schwarzwild zu jagen. In Schneeberg kommt noch dazu, dass das Muffelwild ebenfalls Verbiss verursacht.

In einer Übersicht wird die hohe Verbissbelastung in den einzelnen Revieren graphisch dargestellt. Durch diese hohe Verbissbelastung kann der Wald nicht in der notwendigen Geschwindigkeit umgebaut werden. Seine Empfehlung wäre, den Abschuss zu erhöhen. Der Markt Schneeberg als Grundeigentümer kann auf den Abschussplan maßgeblich Einfluss nehmen, um wieder in den „grünen Bereich“ zu kommen. FR Speicher sieht hier auch die Jäger in der Pflicht. Wir brauchen eine zeitnahe Lösung.


Beschluss:

Der Marktgemeinderat stimmt der Jahresbetriebsplanung des Forstbetriebes für das Forstwirtschaftsjahr 2022 zu.


Diskussionsverlauf:

Für 3. Bgm. Wöber ist Verbiss auch ein großes Thema. Er selbst leidet selbst als Privatwaldbesitzer massiv darunter. Er kennt Stellen in Schneeberg, an denen sicher Rehwild zu finden ist.

FR Speicher bestätigt, dass man sehr viele Rehe im Schneeberger Wald sieht.

FT Loster berichtet über die einzelnen Jagdreviere: EJR 1 Verbissbelastung zu hoch, EJR 2 konnte keine revierweise Aussage gemacht werden, EJR 3 Verbissbelastung zu hoch, EJR Hambrunn und GJR Hambrunn beide deutlich zu hoch. In allen Jagdrevieren wurde der Abschlussplan um mindestens 20 Prozent erhöht.

FR Speicher ergänzt, dass bei der Versammlung des Hegerings auch Herr Nied anwesend war. Dieser versicherte, dass sie beim Rehwildabschuss mehr tun wollen und dies mit Hilfe von Helfern umsetzen möchten.

1. Bgm. Repp berichtet aus der Versammlung des Hegerings, bei der er das erste Mal dabei war. Von den Schneeberger Jagdpächtern war nur Herr Nied dabei. Der Abschussplan wird alle drei Jahre neu aufgestellt. Auf Nachfrage bei Frau Groll, Untere Jagdbehörde, wurde ihm mitgeteilt, dass das in Schneeberg vorhandene Muffelwild komplett abgeschossen gehört.

2. Bgm. Pfeiffer erkundigt sich, wie dieser Abschuss am Ende des Jahres überprüft wird.

FR Speicher teilt mit, dass dies leider nicht überprüft wird. Bei der Stadt Miltenberg wurden Reviere neu verpachtet. Im Pachtvertrag wurde der körperliche Nachweis aufgenommen.

GR Haas meint, dass dieser körperliche Nachweis in den Schneeberger Pachtverträgen enthalten ist.

FR Speicher sagt, dass die Jäger durch eine intensive Bejagung die Möglichkeit haben, den Rehwildbestand zu reduzieren.

2. Bgm. Pfeiffer möchte wissen, wie lange die Pachtverträge noch laufen.

FT Loster teilt mit, dass im Jahr 2024 die Jagdpachtverträge auslaufen. Über die Neuverpachtung muss im nächsten Jahr in einer nichtöffentlichen Sitzung gesprochen werden. Derzeit erhält der Markt Schneeberg zusätzlich zur Jagdpacht eine Pauschale von 1,50 € je Hektar zur Wildschadensverhütung für forstwirtschaftlich genutzte Flächen.

GR Ort fragt, ob man dies nicht von 2 € auf 4 € erhöhen könnte. Falls nicht alles benötigt wird, kann es auch wieder zurückbezahlt werden.

FR Speicher und FT Loster empfehlen, die Jagdverpachtung eher günstiger zu machen, um es auch einheimischen Jägern zu ermöglichen, ein Revier zu pachten. Eine weitere Möglichkeit ist die Regiejagd.

1. Bgm. Repp erkundigt sich, wie es auf Grund des warmen Wetters der letzten zwei Wochen um den Borkenkäfer steht.

FR Speicher teilt mit, dass der Borkenkäfer erst ab 15° Celsius aktiv wird. Im Moment ist es viel zu trocken, jeder Regentag tut uns gut.

3. Bgm. Wöber möchte den aktuellen Stand der Forstbetriebsgemeinschaft wissen.

FT Loster berichtet, dass im Moment sehr viel Holzvermarktung über die Firma TecForst, Watterbach, läuft. TecForst hat quasi die Position der Forstbetriebsgemeinschaft übernommen.

FR Speicher ergänzt, dass das Forstamt am Aufbau einer neuen Forstbetriebsgemeinschaft arbeitet.