Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 18.07.2018, lfd.Nr. 0791.2)

Mit Schreiben vom 03.11.2018 bitten die Freien Wähler / Bürgerblock Schneeberg aus Dringlichkeitsgründen folgenden Antrag aufzunehmen:

„Die Wiesenwehre im Morretal wurden 2011 von Prof. Schenk (Buchen) im Rahmen von Studentenarbeiten vermessen.

Dies führte zur folgenden Erkenntnis:

Die Wiesenwässerwehre zwischen Buchen und Schneeberg sind aufeinander abgestimmt und sind als Gesamtsystem zu betrachten.

Das Auwehr mit seinem Kandel ist eine einzigartige historische Anlage im Odenwald. Auf Schneeberger Gemarkung gab es insgesamt 29 Wehre, im Zittenfeldener Tal 15 Wehre, davon noch drei Stück leidlich erhalten. Viele Wehre wurden mit den Jahren zerstört oder abgebaut.

Es entstand deshalb die Idee dieses historisch wertvolle Erbe Schneebergs zu erhalten.

Zu diesem Zweck gab es bereits im Sommer 2016 erste Gespräche und einen Ortstermin mit dem Wasserwirtschaftsamt.

Der Kandel am Auwehr wurde sachgerecht abgebaut, um ihn vor weiterer Zerstörung zu bewahren.

Im Frühsommer 2018 gab es einen weiteren Ortstermin mit der Denkmalbehörde, zwecks Abwägung der Möglichkeiten.

1. Erhebung der Auwehranlage zum Baudenkmal in einem ersten Schritt

2. Sicherung und Teilsanierung des Wehres

3. Wiederaufbau des Kandels

4. Gleiches Verfahren mit dem Bühlwehr und dem Seelwiesenwehr

Gesamtziel:

Anlage eines WiesenWässerWehrenWeg, länderübergreifend von Amorbach bis Buchen.

Zur Info:

Das Denkmalamt wies auf die Möglichkeit hin, für dieses Projekt auch Fördergelder über Leader main4eck zu bekommen.

Dr. Jürgen Jung (main4eck) wäre bereit, am 22. November 2018 zu diesem Zweck, neben dem Lenzegehöft, auch das Auwehr zu besichtigen.

Wir von FW/BB stellen in diesem Zusammenhang folgenden Antrag zur Abstimmung:

Der Gemeinderat möge einen Grundsatzbeschluss verabschieden, dass die Marktgemeinde gewillt ist, das zuvor umfassend erläuterte Projekt zeitnah in Angriff zu nehmen.

Ferner soll die Verwaltung umgehend Kontakte mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Denkmalamt aufnehmen. Diese sollen dem Zweck dienen, besitzrechtliche, denkmalerische und fördertechnische Fragen zu klären sowie die daraus resultierenden weiteren Schritte abzustimmen.“


Beschluss:

Der Marktgemeinderat beschließt, dass Projekt zeitnah in Angriff zu nehmen.

Die Verwaltung soll umgehend Kontakte mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Denkmalamt aufnehmen um besitzrechtliche, denkmalerische und fördertechnische Fragen zu klären sowie die daraus resultierenden weiteren Schritte abstimmen.


Diskussionsverlauf:

3. Bgm. Pfeiffer geht es um die Signalwirkung, dass dies ein Anliegen des Gemeinderates ist.

1. Bgm. Kuhn sagt, es wäre eine Willenserklärung, auf die man sich berufen kann um dann konkreter zu werden.

2. Bgm. Repp ist grundsätzlich nicht dagegen, die Wehre für die nachfolgende Generation zu erhalten. Er fragt jedoch, was zeitnah bedeutet, da die Gemeinde zurzeit so viel Projekte hat. Z.B. der tägliche Wasserverlust von 30 m³, der unfertige Dorfplatz und das Projekt Schule. Diese Projekte sind ihm persönlich wichtiger als zeitnah das Auwehr anzugehen.

1. Bgm. Kuhn meint, für die Haushaltsplanung und den Finanzplan werden Anhaltspunkte benötigt, die durch einen Grundsatzbeschluss abgedeckt wären.

GR Speth erklärt, dass es ihm mit dem Begriff zeitnah um die Prüfung der Förderfähigkeit und die Sicherung des Bestandes geht. Es geht nicht darum ein Wehr wieder komplett aufzubauen. Das Auwiesenwehr soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Wenn das Wasserwirtschaftsamt den Bypass macht, dann ist der Druck weg. Dann das gleiche Verfahren mit dem Seelwiesenwehr und dem Bühlwehr. Anschließend könnte ein WiesenWässerWehrenWeg entstehen. Herr Jung und Frau Goldbach würden sich das Auwiesenwehr und das Lenzegehöft anschauen. Bis zum 5.3.2019 müssten die Arbeitsunterlagen für eine Förderung über das Leader-Programm main4eck vorgelegt werden. Die Gemeinde hat die Chance eine 60%ige Förderung sowie Zuschuss vom Denkmalamt zu bekommen. Somit besteht die Möglichkeit, mit wenig finanziellen Eigenmitteln die Wehre zu erhalten.

GR Ort verweist auf Probleme mit dem Denkmalamt bei der Restaurierung der St. Anna Figur.