Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 13.03.2024, lfd.Nr. 606)

Forstrat Paul Bauer stellt sich und seinen beruflichen Werdegang vor und erläutert die Jahresbetriebsplanung 2025.

Zahlen zur Jahresbetriebsplanung für den Wald des Markt Schneeberg 2025

Waldsituation in Bayern 2024

·         Regenreicheres Jahr 2024 mit leichter Entspannung der Borkenkäfersituation

·         Schadholzmenge Borkenkäfer 2023: 3.305 Efm  2024: 2.080 Efm

2024 war gut, weil es immer wieder geregnet hat und es gab keine längeren Trockenperioden

 

Schwerpunkte Schneeberg 2024

·         Rund 44 % des Einschlages sind Schadholz Vorjahr 59 %

·         Es wurden 7.300 Eichen, Linden, Hainbuchen, und Erlen für die Ökokontofläche gepflantzt und weitere 2.450 Eichen, Edelkastanien und Douglasien in den regulären Kulturen.

·         Durchführung der Forsteinrichtung mit Abnahmebegang am 13.12.2024

 

Schwerpunkte im Marktgemeindewald für 2025

·         Borkenkäferkontrolle, wichtig Beobachtung im Moment, verweist auf die Tischvorlage.

Situation ist im Moment deutlich schlechter als 2024.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

·         Pflege der Waldbestände zum Erhalt klimastabiler Baumarten (bes. Förderung von Laubholz)

·         Pflanzungen auf den weiteren Schadflächen (Plan 3.000 Stück)

·         Wegepflege und Wegeunterhalt

·         Abschluss Forsteinrichtung (gilt für die nächsten 20 Jahre)

 

Forstbetrieb 2025

Fällungsplan

Geplanter Hiebsatz 5.470 Efm (Erntefestmeter) Schwerpunkt in der Fichte und Kiefer

 

Verjüngungsnutzung               300      Efm

Altdurchforstung                     1.355   Efm

Jungdurchforstung                  1.135   Efm

Jungbestandspflege                30        Efm

Schadholz                               2.650   Efm

 

Einnahmen aus Holzverkauf:                                       190.000 € (Holzmarkt ist momentan gut)

Einnahmen (Jagdpacht, Förderung, sonstiges)             26.700 €

 

Sonstige Arbeiten und Investitionen

3.000 Pflanzen auf Schadflächen                 Kosten:     10.000 €

Kulturpflege                                                    Kosten:       2.500 €

Waldschutz (Borkenkäfer, Verbissschutz)    Kosten:     10.000 €

Instandsetzung und Wegepflege                   Kosten:     25.000 €

Dienstleistungen durch Dritte                        Kosten:     60.000 €

Schlussrechnung Forsteinrichtung                Kosten:     12.000 €

 

3. Betriebsergebnis:

Einnahmen

216.700 €

Ausgaben

214.800 €

Ergebnis

1.900 €

 


Diskussionsverlauf:

3. Bgm. Wöber fragt, ob der genannte Einschlag von 5.470 fm auf einer Fläche ist.

FT Oswin Loster antwortet, dass die genannte Zahl verteilt auf das gesamte Gebiet ist. Er befürchtet, dass mindestens die Hälfte Käferholz sein wird, das nur mit vermindertem Preis verkauft werden kann. Im Herbst zeigt sich, was an Einschlag sein wird und auch das Betriebsergebnis.

1. Bgm. Repp ergänzt, dass die Sägewerke voll sein werden, wenn viel Käferholz rausgeschlagen wird, das schlägt sich im Preis nieder.

GR Haas spricht die Haushaltsberatung in der nächsten Woche an und fragt FT Oswin Loster, ob er ein „Käferkataster“ hat, um zu wissen, was wir in den nächsten Jahren rausschlagen müssen und was wir wieder bestocken müssen.

FT Oswin Loster sagt, dass es immer wieder einen Wechsel von guten und schlechten Jahren gibt. Wenn man in der Vergangenheit eine Planung gemacht hat, war diese relativ sicher. Momentan ist die gesamte Planung Kaffeesatzleserei.

GR Haas fragt nach den bekannten Kahlflächen.

FT Oswin Loster beziffert die Fläche mit ca. 10 ha.

GR Haas schätzt aktuell einen Investitionsbedarf von 20.000-30.000 €/ha, 20 % Fichtenanteil entspricht ca. 200 ha, das muss im Haushalt eingeplant werden.

FT Oswin Loster sagt, dass einige Kahlflächen im Beuchener Hang vorhanden sind, die wir nicht lehrbuchmäßig bearbeiten können. Er schlägt vor, an diesen Stellen sogenannte Containerpflanzen einzusetzen, diese kosten aber das 5fache. Problem ist, dass weder ein Zaun gebaut noch Einzelschutz gemacht werden kann, also wird viel vom Wildverbiss abhängen.

3. Bgm. Wöber hält die Idee mit den Containerpflanzen für gut, dort wo es geht.

GR Haas hofft, dass FT Oswin Loster deutlich auf die Kosten hinweist, die auf uns zukommen.

FT Oswin Loster sagt, wenn der Forstbetrieb mehr investieren kann, dann kann er es auch einplanen.

GR Haas sieht, dass wir im Forstbetrieb kein Plus machen. Irgendein Gewinn ist nur auf dem Papier, das soll deutlich gesagt werden.

1. Bgm. Repp sagt, dass der Wald früher die Haupteinnahmequelle war, jetzt ist es unser Sorgenkind. Ziel ist nach und nach wieder in die Gewinnzone zu kommen, dabei sind auch die Jäger gefragt. Wir müssen daher in den Wald investieren und umrüsten. Er hofft, dass wir irgendwann wieder dort hinkommen, wo wir einmal waren.

GR Ballweg bittet FT Oswin Loster, dass beim Wegebau kleinere Schottersteine verwendet werden, damit diese besser belaufen werden können. Eine Nummer kleiner wäre wünschenswert.

FT Oswin Loster verweist darauf, dass die Wege vom Forstbetrieb gebaut, finanziert und unterhalten werden, aber sie dienen in erster Linie zur Holzabfuhr, nicht als Wanderwege. Eine feine Körnung ist nicht für schwere Holzfuhrwerke geeignet. Die Bürger müssen Verständnis haben, dass die Wege für die Holzabfuhr da sind.