Sitzung: 16.03.2022 Gemeinderat
Sachverhalt:
(zuletzt Sitzung
am 14.04.2021, lfd.Nr. 166)
1. Bgm. Repp begrüßt Forstrat Speicher und Forsttechniker Loster und dankt für die Bereitschaft heute Abend hier zu sein.
FT Oswin Loster gibt einen Rückblick auf das Jahr 2021:
„Holzeinschlag
Für das
Forstwirtschaftsjahr 2021 war ein Einschlag von 5.300 fm geplant. Tatsächlich
haben wir 4.435 fm eingeschlagen.
Aufgrund des feuchten
Sommers und des vielen Regens im Herbst konnten nicht alle geplanten Hiebe
durchgeführt werden. Die Böden waren zu sehr durchweicht und wir hätten zu
viele Schäden an den Rückegassen und Waldwegen angerichtet. Die Überlastung der
Forstunternehmen tat ihr übriges, so dass ausgemachte Termine sich immer wieder
nach hinten verschieben.
Der nasse und kühle
Sommer und Herbst waren aber auch ein Segen für unseren Wald. Nach den
Trockenjahren 2018, 2019 und 2020 konnten sich die Bestände etwas erholen und auch
der Anfall von Borkenkäfer-Holz hat sich im vergangenen Jahr normalisiert.
Von den im letzten
Jahr eingeschlagenen 4.435 fm entfallen:
4.045 fm auf geplante Hiebsmaßnahmen
390 fm gehen auf das Konto der
Borkenkäfer
Bei Sturmwurf und
Schneebruch hatten wir keinen Anfall von Schadholz.
Der Einschlag 2021
verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Nutzungsarten:
Verjüngungsnutzung: |
2.170 fm |
Altdurchforstung: |
730 fm |
Jungdurchforstung: |
1.475 fm |
Jungwuchspflege: |
60 fm |
Die Unterscheidung des
Einschlages nach Baumarten sieht folgendermaßen aus:
Der größte Teil mit
31,6% entfällt auf die Kiefer, gefolgt von der Fichte mit 30,4%. Die Buche ist
mit 22,6% und die Lärche und Douglasie mit 9,1% am Einschlag beteiligt. Der
Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt bei 6,3%.
Kulturen
2021 wurden im
Schneeberger Gemeindewald 2.000 Eichen gepflanzt. Damit wurden entstandene
Windwurf- und Käferlöcher wieder aufgeforstet. Dafür entstanden Kosten in Höhe
von 3.350,- €. Alle Bäumchen wurden mit Verbissschutz versehen, was Kosten in
Höhe von 8.800 € verursachte.
In der Abteilung
"Alter Wald" haben wir den Kulturzaun der, im Jahre 2015 angelegten Eichen-Ausgleichsfläche
abgebaut. Dafür entstanden Kosten in Höhe von 800 Euro.
Wegeunterhaltung
Der Oberhaag Weg und
Bördewiesenweg wurden auf Teilstrecken gegrädert und geschottert. Die Kosten
für die ca. 2,2 km belaufen sich auf rund 3.600,- €.
Wegen der nassen
Witterung im Herbst und Winter konnten viele der geplanten und nötigen Wegeunterhaltungsmaßnahmen
nicht durchgeführt werden. Dann war das Schotterwerk von Mitte Dezember bis
Mitte Februar wegen Reparaturarbeiten geschlossen und in den letzten Wochen war
wegen dem Frost ein grädern der Waldwege nicht möglich.
Die nötigen
Unterhaltungsmaßnahmen sollen jetzt in den nächsten Wochen durchgeführt werden.
Wir kalkulieren hier noch Ausgaben in Höhe von 10.000 Euro.
Bei den meisten Waldwegen
hat der Bauhof mit dem gemeindeeigenen Schlepper die Seitenstreifen gemulcht.
Um Kosten zu sparen wurde darauf verzichtet, die berg- und talseitigen
Böschungen von einem Unternehmer mulchen zu lassen.
Für die Jagdhütte im
Eigenjagdrevier Schneeberg 1 wurde ein neuer Zufahrtsweg vom Oberhaag Weg
geschaffen. Die Baggerarbeiten für diesen ca. 200 Meter lange Weg haben uns
nichts gekostet.
Für die Waldwege im
Gemeindewald haben wir 80 neue Namenschilder anfertigen lassen und angebracht.
Die mittlerweile
benötigte "Holzabfuhr just in time" setzt voraus, das bereitgelegtes
Holz zu jeder Zeit und Witterung abgefahren werden kann. Dazu ist ein
entsprechend ausgebautes Wegenetz nötig. Eine konsequente Instandhaltung
unserer Waldwege ist wichtig und sinnvoll, damit uns die hohen Kosten von
Instandsetzungen erspart bleiben.
Forsthaushalt
Der im Haushaltsplan
2021 prognostizierte Gewinn des Forstbetriebes in Höhe von 26.700 € konnte
durch Einsparungen auf mindestens 54.000 € gesteigert werden.
Nach den drei Trockenjahren
2018, 2019 und 2020 mit massivem Borkenkäfer und Preisverfall der Rohholzpreise
hat uns das letzte Jahr etwas Zeit zum Durchatmen gegeben.
Es bleibt zu hoffen,
dass sich die Auswirkungen des Klimawandels in den nächsten Jahren verlangsamen
und der Holzmarkt stabil bleibt, um die anfallenden Kosten des Waldumbaus
abfedern zu können.
Das wichtigste ist,
den Wald mit all seinen Funktionen für die nächsten Generationen zu erhalten und
den Gemeindewald zukunftssicher umzubauen.
Dies wird uns in den
nächsten Jahrzehnten vor eine große Herausforderung stellen.
Besonders bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Speicher für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“
Diskussionsverlauf:
3. Bgm. Wöber lobt Forsttechniker Loster für die neuen Schilder. Er hat von vielen Wanderern dafür schon Lob gehört. Die Ausgleichsfläche am alten Wald war eingezäunt, dadurch hat sich dieses Stück Wald positiv entwickelt. Er beobachtet häufig, dass bei größeren Flächen verstärkt Metallzäune eingesetzt werden. Er denkt, dass die Gemeinde mit solchen Umbauflächen auf dem richtigen Weg ist und dies auch Geld kostet.
FR Speicher vertritt die gleiche Meinung. Allerdings wurde in den letzten drei Jahren wegen der Trockenheit davon Abstand genommen.