Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 14.04.2021, lfd.Nr. 166)

1. Bgm. Repp begrüßt Forstrat Speicher und Forsttechniker Loster und dankt für die Bereitschaft heute Abend hier zu sein.

 

FT Oswin Loster gibt einen Rückblick auf das Jahr 2021:

 

„Holzeinschlag

Für das Forstwirtschaftsjahr 2021 war ein Einschlag von 5.300 fm geplant. Tatsächlich haben wir 4.435 fm eingeschlagen.

Aufgrund des feuchten Sommers und des vielen Regens im Herbst konnten nicht alle geplanten Hiebe durchgeführt werden. Die Böden waren zu sehr durchweicht und wir hätten zu viele Schäden an den Rückegassen und Waldwegen angerichtet. Die Überlastung der Forstunternehmen tat ihr übriges, so dass ausgemachte Termine sich immer wieder nach hinten verschieben.

Der nasse und kühle Sommer und Herbst waren aber auch ein Segen für unseren Wald. Nach den Trockenjahren 2018, 2019 und 2020 konnten sich die Bestände etwas erholen und auch der Anfall von Borkenkäfer-Holz hat sich im vergangenen Jahr normalisiert.

Von den im letzten Jahr eingeschlagenen 4.435 fm entfallen:

4.045 fm auf geplante Hiebsmaßnahmen

   390 fm gehen auf das Konto der Borkenkäfer

Bei Sturmwurf und Schneebruch hatten wir keinen Anfall von Schadholz.

Der Einschlag 2021 verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Nutzungsarten:

Verjüngungsnutzung:

2.170 fm

Altdurchforstung:

730 fm

Jungdurchforstung:

1.475 fm

Jungwuchspflege:

60 fm

Die Unterscheidung des Einschlages nach Baumarten sieht folgendermaßen aus:

Der größte Teil mit 31,6% entfällt auf die Kiefer, gefolgt von der Fichte mit 30,4%. Die Buche ist mit 22,6% und die Lärche und Douglasie mit 9,1% am Einschlag beteiligt. Der Anteil des NH-Holzes (nicht verwertbares Holz) liegt bei 6,3%.

 

Kulturen

2021 wurden im Schneeberger Gemeindewald 2.000 Eichen gepflanzt. Damit wurden entstandene Windwurf- und Käferlöcher wieder aufgeforstet. Dafür entstanden Kosten in Höhe von 3.350,- €. Alle Bäumchen wurden mit Verbissschutz versehen, was Kosten in Höhe von 8.800 € verursachte.

In der Abteilung "Alter Wald" haben wir den Kulturzaun der, im Jahre 2015 angelegten Eichen-Ausgleichsfläche abgebaut. Dafür entstanden Kosten in Höhe von 800 Euro.

 

Wegeunterhaltung

Der Oberhaag Weg und Bördewiesenweg wurden auf Teilstrecken gegrädert und geschottert. Die Kosten für die ca. 2,2 km belaufen sich auf rund 3.600,- €.

Wegen der nassen Witterung im Herbst und Winter konnten viele der geplanten und nötigen Wegeunterhaltungsmaßnahmen nicht durchgeführt werden. Dann war das Schotterwerk von Mitte Dezember bis Mitte Februar wegen Reparaturarbeiten geschlossen und in den letzten Wochen war wegen dem Frost ein grädern der Waldwege nicht möglich.

Die nötigen Unterhaltungsmaßnahmen sollen jetzt in den nächsten Wochen durchgeführt werden. Wir kalkulieren hier noch Ausgaben in Höhe von 10.000 Euro.

Bei den meisten Waldwegen hat der Bauhof mit dem gemeindeeigenen Schlepper die Seitenstreifen gemulcht. Um Kosten zu sparen wurde darauf verzichtet, die berg- und talseitigen Böschungen von einem Unternehmer mulchen zu lassen.

Für die Jagdhütte im Eigenjagdrevier Schneeberg 1 wurde ein neuer Zufahrtsweg vom Oberhaag Weg geschaffen. Die Baggerarbeiten für diesen ca. 200 Meter lange Weg haben uns nichts gekostet.

Für die Waldwege im Gemeindewald haben wir 80 neue Namenschilder anfertigen lassen und angebracht.

Die mittlerweile benötigte "Holzabfuhr just in time" setzt voraus, das bereitgelegtes Holz zu jeder Zeit und Witterung abgefahren werden kann. Dazu ist ein entsprechend ausgebautes Wegenetz nötig. Eine konsequente Instandhaltung unserer Waldwege ist wichtig und sinnvoll, damit uns die hohen Kosten von Instandsetzungen erspart bleiben.

 

Forsthaushalt

Der im Haushaltsplan 2021 prognostizierte Gewinn des Forstbetriebes in Höhe von 26.700 € konnte durch Einsparungen auf mindestens 54.000 € gesteigert werden.

Nach den drei Trockenjahren 2018, 2019 und 2020 mit massivem Borkenkäfer und Preisverfall der Rohholzpreise hat uns das letzte Jahr etwas Zeit zum Durchatmen gegeben.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels in den nächsten Jahren verlangsamen und der Holzmarkt stabil bleibt, um die anfallenden Kosten des Waldumbaus

abfedern zu können.

Das wichtigste ist, den Wald mit all seinen Funktionen für die nächsten Generationen zu erhalten und den Gemeindewald zukunftssicher umzubauen.

Dies wird uns in den nächsten Jahrzehnten vor eine große Herausforderung stellen.

 

Besonders bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Speicher für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“


Diskussionsverlauf:

3. Bgm. Wöber lobt Forsttechniker Loster für die neuen Schilder. Er hat von vielen Wanderern dafür schon Lob gehört. Die Ausgleichsfläche am alten Wald war eingezäunt, dadurch hat sich dieses Stück Wald positiv entwickelt. Er beobachtet häufig, dass bei größeren Flächen verstärkt Metallzäune eingesetzt werden. Er denkt, dass die Gemeinde mit solchen Umbauflächen auf dem richtigen Weg ist und dies auch Geld kostet.

FR Speicher vertritt die gleiche Meinung. Allerdings wurde in den letzten drei Jahren wegen der Trockenheit davon Abstand genommen.