Sachverhalt:
Definition „Bürger-App“
„Unter einer Bürger-App ist eine Anwendung zu verstehen, über die uni-
und bidirektional Kommunikations-, Informations- und Verwaltungsprozesse zwischen
Bürgern und Verwaltung digital abgebildet und über mobile
Endgeräte umgesetzt werden können.“
Wissenschaftliches
Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (2021)
Vorhaben und Zielsetzung
Die Kommunen der ILE Odenwald-Allianz und VG Erftal haben Optionen zur
Umsetzung einer sogenannten Bürger-App geprüft. Mit dieser soll die
Bürgerschaft in erster Linie schnell über wichtige Ereignisse informiert werden
können. Darüber hinaus sollen bereits bestehende digitale Angebote im
Bayerischen Untermain integriert werden und somit einen weiteren Mehrwert für
die Bürgerschaft darstellen.
Die geplante Bürger-App wird modular erweiterbar sein, sodass zukünftige
technische Entwicklungen und Funktionen bei Bedarf hinzugefügt werden können.
Markterkundung, Funktionsumfang und Ausschreibung
Es erfolgte eine Markterkundung, bei der von Anbietern von Bürger-Apps
sowohl die Option einer gemeinsamen Bürger-App als auch die Option von elf
einzelnen Bürger-Apps abgefragt wurde. Aufgrund der Kostenstruktur sprach sich
die Lenkungsgruppe für die Erstellung einer gemeinsamen App gegenüber elf
einzelnen Bürger-Apps aus.
Aufgrund der Anzahl von Kommunen sowie den laufenden Kosten ist eine
Ausschreibung notwendig. Diese wurde unter Mithilfe von der Zentralen
Vergabestelle des LRA Miltenberg erstellt.
Als Grundlage für diese Ausschreibung und somit des vorgesehenen
Funktionsumfangs dienten
·
Gespräche mit Kommunen und ILE, die bereits
eine Bürger-App umgesetzt haben
·
Informationen aus einer Online-Veranstaltung
der TH Deggendorf, die im Zuge des Förderprogramms „Smarte Gemeinde“
stattfand
·
Ein Workshop mit Vertreter:innen aus den
Bereichen Verwaltung, Tourismus, Vereinen und Gesundheit, in dem der mögliche
Funktionsumfang ausgelotet sowie favorisierte Design-Elemente besprochen wurden
LEADER-Förderung
Nach Gesprächen mit der LAG Main4Eck besteht nun die Möglichkeit einer
LEADER-Förderung für dieses Projekt.
Eckpunkte einer Förderung sind:
·
Die Erstellungskosten würden mit 60 % der
Nettokosten gefördert werden
·
Das Projekt hätte eine Zweckbindungsfrist von
fünf Jahren
Kostenschätzung
Die Kostenpunkte für den LEADER-Antrag umfassen
·
Erstellungskosten der Bürger-App
Aufgrund der Tatsache, dass wir die App-Erstellung ausschreiben und somit die
Kosten nicht final geklärt sind, dient als Kostenschätzung ein
Kostenvoranschlag eines Unternehmens, dessen Inhalt nahe an die Anforderungen
in der Ausschreibung herankommt. In Absprache mit der LAG Main4Eck werden
diesem 5.000 € netto aufgeschlagen.
·
Schnittstelle Destinationsdatenbank
Es
sollen Daten der beiden im Allianzgebiet genutzten Destinationsdatenbanken
bezogen werden (Venus GmbH und neusta destination.one GmbH).
·
Barrierefreiheit
Das
Thema Barrierefreiheit soll auch in der App bedacht werden. Hierfür soll das
Unternehmen Web Inclusion GmbH damit beauftragt werden, die Bürger-App
hinsichtlich der Anforderungen von BITV und WCAG zu prüfen.
·
Öffentlichkeitsarbeit
Zur
Bewerbung der App sind Plakate, Broschüren sowie Anzeigen in Printmedien
vorgesehen.
Einmalig
Kosten
Tabelle 1 – Kostenschätzung der förderfähigen Kosten nach LEADER
Kostenpunkt |
Netto |
Brutto |
App-Erstellung |
30.000,00 € |
35.700,00 € |
Schnittstelle Datenbank |
2.640,00 € |
3.141,60 € |
Barrierefreiheit |
3.000,00 € |
3.570,00 € |
Öffentlichkeitsarbeit |
9.000,00 € |
10.710,00 € |
å |
44.640,00 € |
53.121,60 € |
Anhand dieser Kostenschätzung würde eine LEADER-Förderung 26.784,00 €
betragen. Demnach wären 26.337,60 € von den beteiligten Kommunen zu tragen. Bei
elf teilnehmenden Kommunen würde dieses Projekt einmalige Kosten i. H. v. rd.
2.400 € für jede Kommune hervorrufen.
Betriebskosten
Sofern die laufenden
Kosten nach dem Bevölkerungsanteil verteilt werden, ergeben sich für die
vorliegenden Angebote folgende jährliche Bruttokosten für jede Kommune:
Tabelle 2 - Kostenschätzung der jährlichen Brutto-Betriebskosten
Kommune |
EW-Zahl |
Bevölkerungs-anteil |
Betrieb Bürger-App |
Betrieb Schnittstelle Tourist-DB |
Jährl. Gesamt-Betriebskosten |
Amorbach |
3.939 |
11,60% |
1.513,08 € |
82,82 € |
1.595,90 € |
Bürgstadt |
4.306 |
12,69% |
1.653,96 € |
90,61 € |
1.744,57 € |
Eichenbühl |
2.529 |
7,45% |
971,40 € |
53,19 € |
1.024,59 € |
Kirchzell |
2.220 |
6,54% |
852,72 € |
46,70 € |
899,42 € |
Kleinheubach |
3.749 |
11,04% |
1.440,00 € |
78,83 € |
1.518,83 € |
Laudenbach |
1.489 |
4,39% |
571,92 € |
31,34 € |
603,26 € |
Miltenberg |
9.663 |
28,47% |
3.711,72 € |
203,28 € |
3.915,00 € |
Neunkirchen |
1.447 |
4,26% |
555,84 € |
30,42 € |
586,26 € |
Rüdenau |
729 |
2,15% |
280,08 € |
15,35 € |
295,43 € |
Schneeberg |
1.735 |
5,11% |
666,48 € |
36,49 € |
702,97 € |
Weilbach |
2.137 |
6,30% |
820,80 € |
44,98 € |
865,78 € |
å |
33.943 |
100,00% |
13.038,00 € |
714,00 € |
13.752,00 € |
1. Bgm. Repp erläutert über eine Power-Point-Präsentation kurz die Vorteile und den Funktionsumfang der App, die für die Bürger kostenlos ist.
Die Verwaltung bittet die Mitglieder des Marktgemeinderates zu entscheiden, ob sie sich am Projekt „Bürger-App“ der Kommunen der ILE Odenwald-Allianz und VG Erftal beteiligen wollen.
Beschluss:
Der Gemeinderat des Marktes Schneeberg beschließt, sich
am Projekt „Bürger-App“ der Kommunen der ILE Odenwald-Allianz und VG Erftal zu
beteiligen.
Diskussionsverlauf:
GR Büchler fragt, wer die Notdienste einpflegt.
1. Bgm. Repp vermutet, dass dies über das LRA gemacht wird.
GR Kiel spricht die Pushnachrichten an. Ältere haben vielleicht keinen Zugriff auf die Infos.
1. Bgm. Repp sagt, da wir nicht wissen, wer Zugriff auf die App hat, könnten evtl. die Empfänger bestätigen, dass sie die Nachricht bekommen haben.
GR Kiel meint, die App macht nur Sinn, wenn sie jeder hat.
GR Büchler fragt, wie über die neue App informiert wird.
1. Bgm. Repp sagt, es gibt darüber einen Infoabend, und über das Mitteilungsblatt.
3. Bgm. Wöber meint, es gibt hier auf dem Land auch die Möglichkeit, dass Personen mit der App ihre Nachbarn verständigen. Digital ist die Zukunft. Die Leute kommen schnell an die Infos, Meldungen, wenn etwas nicht stimmt, können an die Kommune gegeben werden. Das ist ein sehr niederschwelliges Angebot.
2. Bgm. Pfeiffer ist es wichtig, dass unsere vorhandenen Portale weiterlaufen und dass man nicht zweigleisig läuft. Er prognostiziert, dass in 10 Jahren wir die „Alten“ sind.
1. Bgm. Repp sagt, dass auch die Älteren mitgenommen werden müssen.