Sachverhalt:

Am 09.12.2021 fand ein längeres Gespräch mit vier Vertretern der Verkehrsinitiative Schneeberg und Bürgermeister Repp im Rathaus statt. Thema war die Zunahme des Durchgangsverkehrs. Vor allem ist die Anzahl der LKWs erheblich nach oben gegangen. Das hat zur Folge, dass die Lärmbelästigung auch in der Nacht spürbar zugenommen hat.

Im Verlauf des Gespräches wurde ein Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in der Zeit von 22:00 – 06:00 Uhr gestellt sowie ein Gespräch mit Verantwortlichen des Staatlichen Bauamtes und Landrat Jens Marco Scherf gewünscht.

Der Antrag wurde durch Bürgermeister Repp an den Landrat, an die Regierung von Unterfranken und an das Staatliche Bauamt versendet. Das Anschreiben liegt dem Gemeinderat vor. Das Landratsamt teilte mit, dass die Gespräche mit den zuständigen Behörden aufgenommen werden.

Zwischenzeitlich ist auch ein Antwortschreiben vom Staatlichen Bauamt eingegangen, dies liegt dem Gemeinderat vor.

In dieser Antwort wurde mitgeteilt, dass die Lärmberechnung auf den Daten der Verkehrszählung aus 2015 beruhen und noch Bestand haben. Verkehrszählungen werden alle fünf Jahre durchgeführt. Die aktuellen Zahlen liegen jedoch, bedingt durch die Coronalage, frühestens in der 2. Jahreshälfte 2022 vor. Wenn die Zahlen vorliegen, soll eine neue Lärmberechnung durchgeführt werden. Danach soll ein persönliches Gespräch auf Verwaltungsebene stattfinden.

Am 19.01.2022 ist die Antwort der Regierung von Unterfranken eingegangen. Sie gehen in dem Schreiben ausführlich auf die seit 2009 umgesetzten Maßnahmen ein und verweisen ebenfalls auf eine Durchführung von Lärmberechnungen durch das Staatliche Bauamt Aschaffenburg, im Auftrag des Landratsamtes Miltenberg wenn aktualisierte Daten der amtlichen Straßenverkehrszählung (SVZ) vorliegen. Zwischenzeitlich wurde auch der Betrieb einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage im Rahmen der kommunalen Verkehrsüberwachung aufgenommen. Die Auswertung der Messdaten zeigt, dass die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten von den Verkehrsteilnehmern eingehalten werden und die Beanstandungsquote auf unter 1 % zurückgegangen ist. Die Regierung von Unterfranken sagt zu, dass das Landratsamt Miltenberg den Antrag des Marktes Schneeberg zu gegebener Zeit auf Grundlage der dann aktualisierten Daten aus der amtlichen Straßenverkehrszählung 2021 erneut prüfen und Lärmberechnungen durch das Staatliche Bauamt Aschaffenburg beauftragen wird.

 

Die Verkehrsinitiative interessiert die Einstellung des neuen Gemeinderates zur Verkehrssituation in Schneeberg. Mit der stationären Messanlage wurde ja schon ein Zeichen gesetzt aber wie sieht es sonst aus?

 

Die Kommunale Verkehrsüberwachung informierte am 04.01.2022, dass der Verkehr mittels eines Verkehrszählers vor Installation der Blitzersäule erfasst wurde. Damals überschritten 15 % der durchfahrenden Fahrzeuge die Geschwindigkeit von 50 km/h. Seit Installation der Säule betrugen die Überschreitungen, die durch die Blitzersäule erfasst wurden, unter 1 %. Auch im 30 km/h Bereich im Ortskern haben die Überschreitungen geringfügig abgenommen. Insofern hat die Aufstellung der Messstation eine Verbesserung herbeigeführt.


Beschluss:

 


Diskussionsverlauf:

3. Bgm. Wöber sagt, es sei hinreichend bekannt, wofür die SPD-Fraktion steht und dass sie sich für die Blitzersäule einsetzen. Da keine Mittelstreifen mehr angebracht werden, führt es dazu, dass die Fahrzeuge die direkte Fahrbahn wählen und wenn man eine Lärmberechnung und keine Lärmmessung durchführt, kommen wir nicht vorwärts. Sicherlich unterstützen auch die neuen Mitglieder des Gemeinderates die Bürger.

2. Bgm. Pfeiffer spricht ebenfalls die Lärmberechnung an. Er verspricht, dies weiter zu verfolgen und hofft, dass irgendwann die zweite Blitzersäule in dem 30-km/h-Bereich installiert werden kann.

1. Bgm. Repp teilt mit, dass sich die Firma ALBA in Walldürn vergrößern will und befürchtet dadurch eine Erhöhung des LKW-Verkehrs aus dem Rhein-Main-Gebiet.

GR Ott bedauert es, dass es ein immerwährendes Kämpfen um den 30-km/h-Bereich in Schneeberg ist, obwohl doch alle Bürger dafür sind.

1. Bgm. Repp berichtet von einem Treffen mit dem Landrat und Vertretern des Staatlichen Bauamtes vor einigen Jahren im Dorfwiesenhaus. Ein solches Treffen möchte er nach der Corona-Pandemie wiederholen, um den Betroffenen Gelegenheit zu geben, mit den Behörden zu sprechen.