Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 04.03.2020, lfd.Nr. 1078)

 

Forstrat Speicher erläutert die durchgeführte Zustandserhebung und die Schädenmerkmale. Bedauerlicherweise sei der Wert so schlecht wie nie. Neu ist, dass auch die Buchenbestände Schäden zeigen. Trotzdem ist der Buchenwald insgesamt nicht gefährdet und hat Zukunft.

 

Er führt die Schwerpunkte für 2021 auf:

 

Borkenkäferkontrolle und Borkenkäferaufarbeitung:

Hierbei sind die nächsten Wochen entscheidend.

 

Pflege der Waldbestände zum Erhalt klimastabiler Baumarten:

Neue Baumarten sind zu finden. Pflegeeingriffe sind nötig, wenn die Kronen zu dicht werden, ebenso müssen große Kahlflächen vermieden werden. Bei bestimmten Flächen macht es Sinn, mit der Aufforstung einmal ein Jahr zu warten.

 

PEFC Zertifikat des Waldes:

Das erteilte Zertifikat war erforderlich, um die einmalige Waldprämie von 100 €/ha zu erhalten. Das Geld stammt aus „Coronatöpfen“ zur Unterstützung der Forstbetriebe.

 

Wegepflege und Wegeunterhalt:

Regelmäßige Unterhaltung der Wege sind nicht nur wichtig für die Holzabfuhr, sondern auch Zugang im Brandfall.

 

Fällungsplan:

Der Hiebsatz wurde für 20 Jahre festgelegt. Nach einigen Jahren erfolgt eine Zielkontrolle.

 

Einschlagsverteilung bei den Baumarten:

Holzart

Gesamteinschlag

Sortenanfall in Festmeter

 

Festmeter

Prozent

Furnier

Stammholz

Industrieholz

Buche

985

17

0

540

445

Eiche

0

0

0

0

0

Fichte

2.605

46

0

2.095

510

Kiefer

1.390

24

0

1.370

20

Lärche

105

2

0

105

0

Douglasie

0

0

0

0

0

Nicht Verwertbar

595

10

 

 

595

Gesamt

5.680

100

0

4.110

1.570

 

Zufällige Ereignisse:

Ungeplante, zufällige Ereignisse, z.B. Schadholzmenge in diesem Jahr, müssen mit beachtet werden.

 

Baumarten

Die Baumarten, die gesetzt und entfernt werden müssen, sind geplant.

 

Finanzierung des Forstbetriebes

Forstrat Speicher spricht kurz die Einnahmen und Ausgaben an. Mit der einmaligen Bundeswaldprämie gibt es einen Ausgleich vom Staat. Die Ausgaben umfassen unter anderem die Pflanzung, Kulturpflege, Waldschutz, Walderschließung, Betriebsleitung sowie Versicherungen.

 

Kalkulation des Betriebsergebnisses für 2021:

Einnahmen

 

Holzverkauf

191.420 €

Staatliche Zuschüsse

88.950 €

Gesamt

280.370 €

 

 

Ausgaben

 

Pflanzungen

7.500 €

Kulturpflege

4.000 €

Jungbestandspflege

2.800 €

Waldschutz

14.000 €

Walderschließung

25.000 €

Versicherungen, Mitgliedsbeiträge, Personalkosten

60.460 €

Unternehmerkosten

137.295 €

Gesamt

251.055 €

 

 

Betriebsergebnis: 29.315 €

 

Das Plus in 2021 von ca. 30.000 € begründet sich in den erhaltenen Zuschüssen. 

 


Beschluss:

Der Marktgemeinderat stimmt der Jahresbetriebsplanung des Forstbetriebes für das Forstwirtschaftsjahr 2021 zu.


Diskussionsverlauf:

 

3. Bgm. Wöber spricht an, dass viel Privatwald mit kleinen Flächen vorhanden ist. Oftmals kennen die Leute ihre Flächen nicht, gelangen nicht an die Stellen heran. Hinsichtlich des Borkenkäferbefalls ist eine häufig zu späte Reaktion ein schwieriges Problem.

 

Forstrat Speicher kennt das Problem. Aber die Grundstückeigentümer sind selbst verantwortlich. Selbst wenn Eigentümer nicht reagieren, darf das Amt nicht tätig werden, sondern nur beraten.

 

GR Büchler fragt, ob es noch die Borkenkäferfallen gibt.

 

Forstrat Speicher erläutert, dass Borkenkäferfallen noch aufgestellt werden. Allerdings ist das Lockmittel sehr teuer. Mit den Fallen werden auch sehr wenig Käfer gefangen, damit kann kein Befall verringert werden. Es dient eigentlich lediglich als Monitoring, um festzustellen ob Käferflug vorhanden ist und wie stark dieser ist.

 

1. Bgm. Repp fasst zusammen, dass der Wald im Klimawandel ein großes Thema ist. Die Kommunen müssen damit rechnen, dass ein Umbau gut überlegt werden muss und auch viel Geld kostet. Er vermutet, dass wir zu spät Testflächen für den Umbau angelegt haben. Aber vielleicht können wir aus der Erfahrung anderenorts profitieren.