Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 17.05.2019, lfd.Nr. 0947.3)

1. Bgm. Kuhn begrüßt den Geschäftsführer des Zweckverbandes Kommunale Verkehrsüberwachung, Herrn Reinhold Köhler und bedankt sich für seine Bereitschaft die Ergebnisse der Verkehrszählung im Gemeinderat vorzustellen.

Auf Antrag des Bürgermeisters wurde insgesamt 5 Wochen der Verkehr an fünf Standorten für jeweils eine Woche gemessen:

  • Hauptstr. 20 (Kirche) vom 14.02. bis 21.02.2019
  • Rippberger Straße 3 (Raiba) vom 21.02. bis 28.02.2019
  • Rippberger Straße 34 (Tankstelle) vom 28.02. bis 07.03.2019
  • Hauptstr. 41 (Sparkasse) vom 07.03. bis 14.03.2019
  • Amorbacher Straße 1 (Rathaus) vom 21.03. bis 27.03.2019

 

Herr Köhler zeigt die Ergebnisse der einzelnen Standortmessungen mit Hilfe von Excel Tabellen und Grafiken:

 

Standort Rippberger Straße 34 (Tankstelle) Tempo 50:

Insgesamt 30.623 Fahrzeuge, pro Tag 4.375 Fahrzeuge.

< 60 km/h sind 26.989 Fahrzeuge = 88,13 % ordnungsgemäß gefahren.

60 bis 100 km/h sind 3.634 Fahrzeuge = 11,87 % gefahren.

Die Geschwindigkeitsüberschreitungen von 12 % ist laut Herrn Köhler ein bisschen was, aber es ist im Bereich des Möglichen. 85 % fahren die ordnungsgemäße Geschwindigkeit.

85 Prozent der Fahrzeuge sind in der Tempo-50-Zone maximal Tempo 59 gefahren.

 

Standort Rippberger Straße 3 (Raiba) Tempo 50:

Insgesamt 33.875 Fahrzeuge, pro Tag 4.839 Fahrzeuge.

< 60 km/h sind 32.309 Fahrzeuge = 95,38 % ordnungsgemäß gefahren.

60 bis 100 km/h sind 1.566 Fahrzeuge = 4,62 % gefahren.

Auch hier an der Raiffeisenbank ist die Überschreitung mit 5 % nicht erheblich meint Herr Köhler.

85 Prozent der Fahrzeuge sind in der Tempo-50-Zone maximal Tempo 56 gefahren.

 

Standort Hauptstr. 41 (Sparkasse) Tempo 30:

Insgesamt 34.090 Fahrzeuge, pro Tag 5.659 Fahrzeuge.

< 40 km/h sind 34.090 Fahrzeuge = 86,06 % gefahren.

40 bis 80 km/h sind 5.522 Fahrzeuge = 13,94 % gefahren.

85 Prozent der Fahrzeuge sind in der Tempo-30-Zone maximal Tempo 40 gefahren.

 

Standort Hauptstr. 20 (Kirche) Tempo 30:

Insgesamt 43.483 Fahrzeuge, pro Tag 6.212 Fahrzeuge.

< 40 km/h sind 30.416 Fahrzeuge = 69,95 % gefahren.

40-80 km/h sind 13.067 Fahrzeuge = 30,05 % gefahren.

85 Prozent der Fahrzeuge sind in der Tempo-30-Zone maximal Tempo 44 gefahren.

 

Standort Amorbacher Straße 1 (Rathaus) Tempo 50:

Insgesamt 42.845 Fahrzeuge, pro Tag 6.120 Fahrzeuge.

85 Prozent der Fahrzeuge sind in der Tempo-30-Zone maximal Tempo 44 gefahren.

Halten sich 85 Prozent aller Fahrzeuge an die zulässige Höchstgeschwindigkeit, gilt diese Geschwindigkeit vom Verkehr als akzeptiert, so Herr Köhler. Liegt der Wert deutlich darüber, sollten verkehrsplanerische und verkehrsberuhigende Maßnahmen ergriffen werden.


Diskussionsverlauf:

GR Dolzer fragt, ob es einen Schwerpunkt der Überschreitungen zu bestimmten Uhrzeiten gibt.

Herr Köhler sagt, der Schwerpunkt fährt zu den Pendelzeiten. Wenn einer die Geschwindigkeit einhält, dann tuckern die anderen hinterher. Das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 km/h ist nachts um 3.00 Uhr gefahren.

1.Bgm. Kuhn teilt mit, dass die Verkehrskontrollen zeigen, dass die Fahrzeuge Richtung Rippberg schneller fahren, als die Fahrzeuge die nach Schneeberg hineinfahren.

Herr Köhler gibt zu bedenken, dass Geschwindigkeitsmessungen erst nach einem gewissen Abstand vom Ortsschild durchgeführt werden dürfen. Er teilt mit, dass heute Morgen gemessen wurde. Sollte gewünscht werden, dass an der Sparkasse in den frühen Morgenstunden kontrolliert wird, müssen Stellplätze freigehalten werden.

GR Loster teilt mit, dass Radio Primavera sehr schnell die Blitzer durchgibt.

Herr Köhler sagt, der 24-Stunden-Blitzmarathon wird auch bekannt gegeben. Es soll auf die Gefährdung hinweisen. Man zielt auf die Einsicht der Leute ab.

GR Wöber sagt, pro Tag fahren viele Fahrzeuge zu schnell. Er denkt die zu schnell fahrenden Fahrzeuge bekommt man nur mit einem stationären Blitzer.

Herr Köhler teilt mit, dass die Verstöße in Schneeberg schon drastisch abgenommen haben. Es sind immer wieder Verstöße im Verwarngeld Bereich von 15 bis 30 €. Am besten wäre eine stationäre Anlage im Ortseingangsbereich und nochmal in der Mitte des Ortsbereichs. Aber der Freistaat Bayern genehmigt die stationären Blitzer nicht. In Bayern gibt es im Oberland einen Blitzer-Anhänger, der aber nur an Gefahrenstellen wie Kindergärten oder Altenheimen aufgestellt werden darf und die Standorte zuvor genehmigt werden müssen. Der Anhänger darf höchstens 7 Tage stehen und nur vier Mal im Jahr an der gleichen Stelle aufgestellt werden.

GR Speth sagt, es gibt einen relativ hohen Anteil an Fahrzeugteilnehmern die ordnungsgemäß fahren. Man darf die Fahrzeuge die in die Ringstraße und die Vereinsstraße ein- und ausfahren nicht vergessen. Wenn jedoch einer zu schnell fährt, dann sind 100 Bürger in Schneeberg wach. Auf der Internetseite des Umweltbundesamtes ist zu lesen, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 km/h eine Lärmreduzierung von 3 Dezibel bringt. Die Gefahrenstellen in Schneeberg helfen uns nicht weiter. Wir müssen den Lärm in den Mittelpunkt rücken. Frage ist, wäre es nicht sinnvoll, die Fahrzeuge, die unter 10 km/h fahren aus der Berechnung rauszurechnen. Die Statistikzahlen sind seiner Meinung nach absolut geschönt, da die Abbieger, die aus der Ringstraße oder der Vereinsstraße kommen, dabei sind.

1. Bgm. Kuhn wichtig ist, dass nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch das Thema Lärm eine Rolle spielt.

Herr Köhler hält es für wichtig, an der Sparkasse die Parkmöglichkeit für die Verkehrsüberwachung zu schaffen. Jedoch ist an der Sparkasse die Verwarnung sehr gering. Die Aufgabenstellung war, wegen des Lärmes die Daten zu erfassen. Morgens um 4.00 Uhr gibt es Leute, die vom Lärm aufwachen, manche sind um diese Uhrzeit auch schon wach.

GR Kuhn teilt mit, dass der Bürgermeister von Großheubach fast in der kompletten Ortsdurchfahrt eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h durchbekommen hat.

Herr Köhler gibt bekannt, dass es unterschiedliche verschiedene Straßentypen gibt, bei denen auch unterschiedliche Regelungen einzuhalten sind. Er berichtet von 6.031 Fahrzeuge pro Tag mit einem Schwerlastverkehrsanteil von 18,6 % unter der Woche und 5,8 % am Wochenende. Der Schwerlastverkehr erzeugt einen ganz anderen Lärm, wie der PKW-Verkehr. Die LKWs fahren die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 50 km/h oder 30 km/h, es gibt ganz wenige, die zu schnell fahren.

GR Wöber beobachtet, dass die LKWs in den Wintermonaten, wenn es noch dunkel ist, erkennen, ob Gegenverkehr kommt und auf die Gegenfahrbahn herüberziehen.

GR Speth hat erwartet, dass wir heute mehr Information über den Zeitraum bekommen. Bei ihnen im Haus klappern die Gläser durch die Luftverdrängung. Die Verkehrsüberwachung ab 8 Uhr sollte komplett gestrichen werden, dafür morgens ab 4 Uhr kontrolliert werden.

1. Bgm. Kuhn sagt, Herr Köhler hat die Einzelergebnisse zur Verfügung gestellt, die jeder einsehen kann. Pro Stunde sieht man genau, wieviel Fahrzeuge in den einzelnen Stunden gefahren sind. Wir haben eine ganze Menge Kontrollen bereits ab 5 Uhr gemacht.

Herr Köhler sagt, dass fünf bis sechs Prozent Überschreitungen in den frühen Morgenstunden festzustellen sind.