Sitzung: 15.12.2017 Gemeinderat
Sachverhalt:
GR Lausberger erklärt, dass er auf Grund seines neuen Arbeitsplatzes jeden Tag erst zwischen 19.00 und 20.00 Uhr nach Hause kommt. Dadurch kann er sein Amt als Gemeinderat nicht mehr so ausfüllen, wie er es gerne ausüben möchte. Er ist dankbar für seine fast 22-jährige Tätigkeit im Gemeinderat. Für ihn ist die Legislaturperiode, für die er als Gemeinderat gewählt ist, noch zu lang. Er denkt, dass sich der Jahresanfang als Neuanfang anbietet und hat dies bereits vor längerer Zeit dem Bürgermeister mitgeteilt. Heute möchte er deshalb offiziell seinen Rücktritt als Gemeinderat bekanntgeben.
Im Anschluss an die Rücktrittserklärung von Gemeinderat Kurt Lausberger nimmt 1. Bgm. Kuhn die Verabschiedung vor:
„Lieber Kurt,
ich kann mir vorstellen,
dass dieser Schritt, während der Legislaturperiode den Gemeinderat zu
verlassen, Dir nicht leichtgefallen ist.
Ich habe Verständnis
für Deine geäußerten Gründe. Deine berufliche Situation mit den langen
Fahrzeiten zum Arbeitsplatz engen Deine zeitlichen Spielräume sehr stark ein.
Dennoch bedauere ich es sehr, Dich nicht mehr im Gemeinderat zu haben.
Du warst durchgehend
in den 22 Jahren ein sehr engagierter Gemeinderat.
Du hast die
Schneeberger Bürgerinnen und Bürger in überzeugender Art und Weise im
Gemeinderat vertreten.
Du warst 3 Jahre
Vertreter im Schulverband Amorbach, 6 Jahre im Rechnungsprüfungs- und
Finanzausschuss, 12 Jahre Fraktionssprecher der CSU und 12 Jahre im Jugend- und
Sportausschuss, 22 Jahre im Ausschuss für Kindergarten, Kirche, Kultur und
Soziales.
Du bist das Sprachrohr
für viele gewesen. Deine Kontakte in der Schneeberger Bevölkerung sind äußerst
vielseitig. Du bist in vielen Vereinen, wie beim Musikverein, FK „Fuß-Pils“,
Kolping, Faschelnacht, CSU und im Freundeskreise aktiv.
Dementsprechend warst
Du immer sehr gut informiert, was das „Volk“ denkt.
Du bist ein
politischer Mensch, der sich leidenschaftlich, verantwortungsvoll und mit
Augenmaß für die Allgemeinheit einsetzt!
Du hast eine große
Gabe, deine Meinung in Gemeinderatssitzungen darzulegen: offen, sachlich, ohne
Umschweife, ideenreich, humorvoll, manchmal auch etwas überspitzt und mutig.
Bei der Suche nach
guten Lösungen warst du mit einer zuversichtlichen Grundstimmung immer kreativ
und realistisch zugleich.
Bei wichtigen
Entscheidungen warst Du immer sehr gut vorbereitet und hast die verschiedenen
Standpunkte abwägend und uneigennützig ins Feld geführt. Ein großes Anliegen
war es, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen zu finden, um dadurch den
Geldbeutel der Steuerzahler zu schonen. Du bist ein Vorbild für die Demokratie
vor Ort.
Lieber Kurt, ich danke
Dir persönlich und im Namen des Gemeinderates für Deine konstruktive und
intensive Mitarbeit im Gemeinderat und in den Ausschüssen. Dein ehrenamtlicher
Einsatz war bewundernswert.
Ich danke Dir für die
vertrauensvolle Zusammenarbeit über 22 Jahre. Ich werde dich im Gemeinderat
sehr vermissen.
Ich wünsche Dir,
Freude, Tatkraft und Erfolg bei deiner beruflichen Tätigkeit und bei der
Fertigstellung deiner privaten baulichen Projekte.
Ich wünsche Dir,
Esther und Deiner Familie durch die zusätzliche Zeit erfüllte Stunden.
Alles Gute,
Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Gottes Segen.“
1. Bgm. Kuhn überreicht an Kurt Lausberger ein Geldgeschenk und eine Flasche Sekt zum Abschied und einen Blumenstrauß für seine Frau Esther.
Im Anschluss verabschiedet sich die CSU-Fraktion mit ihrem Fraktionssprecher Thomas Haas:
„Lieber Kurt,
ich weiß ja, dass du
keine großen Worte magst, deswegen kommen von mir als Fraktionssprecher der CSU
und auch als Wegbegleiter dieser langen Zeit auch nur ein paar, aber dafür umso
innigere Worte.
Es gibt einen
prägnanten Satz von dir, der lautet: „Kommunalpolitik ist ein Wettbewerb der
Ideen“.
Genau dieser spiegelt
deine Tätigkeit in den gesamten 22 Jahren im Schneeberger Gemeinderat wieder.
Bei dir hat man stets
gemerkt Kommunalpolitik ist für dich auch Leidenschaft. Du warst stets
Ideengeber, hast Ideen weiterentwickelt und auch nie vergessen in die Zukunft
zu schauen. Ich erinnere nur an den Kauf des Geländes, auf dem der neue
Dorfplatz entstehen wird. Oder an die Beschaffung von Bierzeltgarnituren und
Sonnenschirmen durch die Gemeinde, damals heftig als polemisch und unnütz
kritisiert und heute nicht mehr wegzudenken aus dem Vereinsgeschehen. Hilfe zur
Selbsthilfe war dir gerade im Vereinsbereich immer wichtig.
Das Wahlprogramm, das
die CSU immer sehr zeitintensiv und detailliert entwickelt hat, war stets auch
von dir mitgeprägt.
Du warst ein streitbarer
und diskussionsfreudiger Kollege, dem es darum ging umsetzbare und vor allem
bezahlbare Lösungen für die gesamte Gemeinde zu finden.
Pauschale Aussagen,
wie „da müssen wir mal richtig Geld in die Hand nehmen“ oder wie uns mal ein
Amorbacher Finanzbeamter belehrt hat „eine Gemeinde kann nicht Pleite gehen“
hat man von dir nie gehört und darauf hattest du auch stets eine passende
Antwort.
Dein Blick auf solide
Finanzen stand immer im Vordergrund.
Du hast eine klare
Sprache gesprochen für eine handlungsfähige und selbstständige Marktgemeinde.
In Friedrich Schillers
Wallenstein fällt der Satz: „Ich hab´ hier bloß ein Amt und keine Meinung“.
Auf dich trifft dies
mit Sicherheit nicht zu. Du hattest ein Amt und eine Meinung! Dafür vielen
Dank!
Abschließend lieber
Kurt noch eines, man merkt du wirst älter, dein Timing war früher besser, da
hättest du keine Ausstandfeier mit der Jahresabschlussfeier verschmolzen.
Da hätten wir zweimal
einen Schoppen gemacht!
Vielen Dank für die
gemeinsame Zeit, für deinen Einsatz für Schneeberg, Hambrunn und Zittenfelden.
Vielen Dank an deine
Frau Esther und deine Kinder, die vieles mitgetragen und ertragen haben.
Namens der CSU
Fraktion, alles Gute für die Zukunft privat wie beruflich, bleib Gesund.“
GR Wöber sagt, dass er Kurt Lausberger 1 ½ Perioden begleitet hat, die nicht immer einfach waren. Kurt Lausberger ist sehr kritisch und es ging auch schon einmal energisch zu. Das gehört zur Demokratie dazu. Man muss austeilen und auch einstecken können. Kurt Lausberger hat schon als Ministrant mit dem Ehrenamt angefangen. Jedoch stehen Familie und Beruf an erster Stelle und das respektiert natürlich der Gemeinderat.
3. Bgm. Pfeiffer ergänzt noch, dass ihm jetzt ein Gemeinderat in der Winterhelle fehlt und bedankt sich im Namen der FW / Bürgerblock auch recht herzlich für seine Arbeit im Gemeinderat.
Der Gemeinderat stellt
den Rücktritt des Gemeinderates Kurt Lausberger fest.
Listennachfolgerin für die CSU ist die bisherige Ortssprecherin Helga Blatz-Schmitt.
Der Vorsitzende teilt mit, dass Helga Blatz-Schmitt bereits große Erfahrungen im Gemeinderat hat. Sie ist seit 22 Jahren Ortssprecherin von Zittenfelden und war bereits 12 Jahre im Gemeinderat und 12 Jahre im Sicherheitsausschuss tätig. Hat mit großem ehrenamtlichen Engagement beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Zittenfelden mitgearbeitet und die Organisation der 650 Jahrfeier in Zittenfelden übernommen.
Der Vorsitzende stellt die Frage an die derzeitige Ortssprecherin Frau Helga Blatz-Schmitt, ob sie das Amt als Gemeinderätin annimmt.
Ortssprecherin Blatz-Schmitt beantwortet die Frage mit Ja.
Der Vorsitzende nimmt die Vereidigung der Gemeinderätin Frau Helga Blatz-Schmitt nach Art. 31 Abs. 4 GO vor:
„Ich schwöre Treue dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
und der Verfassung des Freistaates Bayern.
Ich schwöre, den Gesetzen gehorsam zu sein
und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen.
Ich schwöre, die Rechte der Selbstverwaltung zu wahren
und ihren Pflichten nachzukommen,
so wahr mir Gott helfe“.
Anschließend heißt der Vorsitzende die neue Gemeinderätin per Handschlag herzlich Willkommen und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit im Gremium.
Somit rückt die
bisherige Ortssprecherin Helga Blatz-Schmitt als Gemeinderätin für den
bisherigen Gemeinderat Kurt Lausberger nach.
Beschluss: