Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0

Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 09.11.2016, lfd.Nr. 0475)

1. Bgm. Kuhn begrüßt Herrn Bernd Eilbacher zur heutigen Sitzung.

1. Bgm. Kuhn informiert, dass der Gemeinderat das Ingenieurbüro Eilbacher, Miltenberg, mit der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses zur Durchführung einer Ausschreibung für die Erneuerung der Wasserleitung vom Wasserwerk Schneeberg zum Hochbehälter nach Hambrunn beauftragt hat. Im Oktober 2016 wurden vom Geotechnischen Büro Meßmer, 63500 Seligenstadt, zur Erkundung des Baugrundes im Bereich der Leitungstrasse insgesamt zehn Kleinbohrungen im Sondierbohrverfahren bis in Tiefen zwischen 1,8 und 2,0 m durchgeführt. Nach diesem Gutachten kann die Wasserleitung im offenen Graben vom Wasserwerk Schneeberg zum Hochbehälter nach Hambrunn verlegt werden.

 

Der Höhenunterschied zwischen Hochbehälter Hambrunn (463,5 m) und dem Wasserwerk (208,2 m) beträgt 255 m.

Die 80er Trinkwasserleitung soll komplett vom Wasserwerk bis zum Hochbehälter Hambrunn erneuert werden. Des Weiteren soll für den Markt Schneeberg ein Datenkabel und ein Leerrohr mit verlegt werden.

Auf einer Teilstrecke von 960 m bis zum Rundweg in Hambrunn beabsichtigt die Telekom gleichzeitig mit der Wasserleitung ihre Glasfaserleitung zu verlegen. Die Glasfaserleitung führt dann entlang des Rundweges auf einer Strecke von 650 m zum unteren Ortsende von Hambrunn (Anwesen Ballweg). Die Wasserleitung führt auf einer Strecke von 680 m über die landwirtschaftliche Fläche auf direktem Weg zum Hochbehälter.

 

Herr Eilbacher zeigt in zwei Plänen die bestehende Wasserleitung vom Wasserwerk zum Hochbehälter nach Hambrunn. Die Leitung ist stationiert auf 1.700 m und hat eine Ausbausteigung von 35 Prozent. Im Zuge der Planung wurde in Hambrunn unter Mithilfe von Josef Trunk recherchiert. Das Ingenieurbüro plant mit einer Deckung von 1,25 m zu fahren. Wegen des hohen Druckes von 26 bar ist eine Gussleitung vorgesehen. Eventuell können ab der landwirtschaftlichen Fläche von Hambrunn blaue Kunststoffrohre verlegen werden, da ab dort nur noch 10 bar Druck auf der Leitung sind. Herr Eilbacher spricht von einer anspruchsvollen Leitungsverlegung. Geplant ist, die neue Wasserleitung fünf Meter neben der derzeitigen Wasserleitung zu verlegen. Für eventuelle Unwägbarkeiten während der Bauzeit muss man sich bereits jetzt Gedanken über eine Notversorgung von Hambrunn machen. Herr Eilbacher hofft, dass diese Maßnahme auf den landwirtschaftlichen Feldern von Hambrunn im Pflugverfahren möglich sein wird.

 

Herr Eilbacher sieht auf Rückfragen aus dem Gemeinderat keine Probleme beim Übergang zwischen Guss- und Kunststoffrohren. Er teilt mit, dass im Pflugverfahren zwei bis drei Leitungen gleichzeitig eingepflügt werden können. Kunststoffrohre können sandfrei eingepflügt werden. Er würde jedoch empfehlen, wenn es zu einer Verlegung mit Kunststoffrohren kommt, diese mit Sand einzupflügen, da es die einzige Versorgungsleitung nach Hambrunn ist. Auf Nachfrage erklärt Herr Eilbacher, dass er beim Einpflügen von Gussrohren im Wald skeptisch wäre. Er rechnet bei den Baggerarbeiten mit einer Schneise von 10 m und bei Pflugarbeiten mit einer Schneise von 5 m. Dass muss noch mit den Eigentümern der Grundstücke besprochen werden. Er empfiehlt eine beschränkte Ausschreibung, da er bei einer öffentlichen Ausschreibung den Einsatz von Subunternehmen vermutet. Im konventionellen Verfahren, d.h. in offener Bauweise, rechnet Herr Eilbacher mit Kosten von 255.000 €, brutto, einschließlich der Nebenkosten. Im Pflugverfahren schätzt er die Kosten auf unter 200.000 € ein.

1. Bgm. Kuhn ergänzt, dass der Markt Schneeberg im Bereich der Wasserversorgung mit Nettowerten kalkuliert, da die Gemeinde vorsteuerabzugsberechtigt ist.

Herr Eilbacher teilt mit, dass das Leistungsverzeichnis fertig sei und empfiehlt eine beschränke Ausschreibung noch im Dezember, Submission im Januar und eine eventuelle Auftragsvergabe in der Gemeinderatssitzung am 01.02.2017. Als Durchführungszeitraum wurde im Leistungsverzeichnis ein Zeitraum bis 30.06.2017 aufgenommen.  

Angeregt wird zu prüfen, ob z.B. ein Pflügen im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen in Hambrunn im ersten Bauabschnitt gemacht werden kann, um diese Arbeiten außerhalb des Vegetationszeitraumes abzuschließen. Wenn die genaue Trasse festgelegt ist, sieht GR Haas sogar die Möglichkeit, dass die Landwirte diesen Bereich nicht vorher einsäen. Herr Eilbacher sagt aus Erfahrung, dass es sicherlich für die Landwirte eine eingeschränkte Ernte bedeutet und es sein kann, dass die Landwirte Ertragsminderung geltend machen. Es wird vorgeschlagen, noch vor der Ausschreibung mit den betroffenen Grundstückseigentümern zu sprechen. Auf die Frage, inwieweit die Maßnahme mit der Baustelle in der Marktstraße kollidiert, teilt Herr Eilbacher mit, dass in der Baubeschreibung aufgeführt wurde, dass diese Wege zu berücksichtigen sind.


Beschluss:

Der Gemeinderat beschließt, die Ausschreibung der Erneuerung der Wasserleitung vom Wasserwerk Schneeberg bis zum Hochbehälter Hambrunn durchzuführen. Ein Teilstück soll gemeinsam mit der Telekom zur Neuverlegung einer Glasfaserleitung erfolgen.