Sachverhalt:

(zuletzt Sitzung am 12.11.2014, lfd.Nr. 0107.4)

Am 31. Mai 2014 fand die Besichtigung der Freiwilligen Feuerwehren von Schneeberg, Hambrunn und Zittenfelden durch den Kreisbrandrat, Herrn Meinrad Lebold und den Kreisbrandinspektor, Herrn Hauke Muders, und dem Kreisbrandmeister, Stefan Schäfer, statt. Danach hat sich der Sicherheitsausschuss des Gemeinderates zusammen mit den Vorstandschaften und Kommandanten der Feuerwehren mit den Berichten befasst.

 

In Schneeberg liegt die Mannschaftsstärke bei 35 Aktiven über 18 Jahre, davon 30 Männer und 5 Frauen. Die Anzahl der Feuerwehranwärter (Jugendliche von 12-18 Jahren) liegt bei 13 und man betreibt aktive Jugendarbeit. Die persönliche Schutzausrüstung ist für jeden Feuerwehrdienstleistenden in Schneeberg ausreichend vorhanden.

Die Mannschaftsstärke in Schneeberg reicht nicht aus um die Sollstärke, die mit der 3-fachen Fahrzeugbesetzung (9 Personen pro Fahrzeug) festgelegt ist, zu erfüllen. Bei drei Feuerwehrfahrzeugen sind dies 81 Feuerwehrleute.

 

Für die Firma Dolzer und die Firma Kuhn sowie für den Kindergarten Regenbogen sollen Objektbeschreibungen (Gebäudebeschreibung, Fluchtplan, besonderen Gefahrenstellen) erstellt werden. Aufgrund der Anzahl der Fahrzeuge und der daraus resultierenden Löschgruppen ist nun eine Zugführerausbildung für den Kommandanten und den Stellvertreter erforderlich. Weiterhin sollten der Jugendwart, der Gerätewart sowie der Leiter des Atemschutzes die entsprechenden Lehrgänge an einer staatlichen Feuerwehrschule besuchen.

Die Ausbildung „Leiter des Atemschutzes“ wird noch im Dezember absolviert und für die Zugführerausbildung und den Gerätewart wurden Anmeldungen vorgenommen, wobei zur Zeit keine Plätze frei sind.

 

Die Feuerwehren Hambrunn, Zittenfelden und Schneeberg sind sich einig, den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Schneeberg, Herrn Andreas Behrens, zum federführenden Kommandanten zu benennen. Seine Aufgaben erstrecken sich auf die Koordination der drei Wehren im Bereich der Anschaffungen, der Ausbildung und der Verwaltung (insbesondere geforderte Dokumentationen). Ziel ist es, die Zusammenarbeit und die Absprachen sowie die Qualität der drei Wehren insgesamt zu verbessern.

Mit der Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges (LF20) im Jahr 2011 hat man einen ausreichenden Fahrzeugbestand mit zeitgemäßer Beladung geschaffen.

Das Verwaltungsprogramm – MP – Feuer ist vorhanden und man ist dabei die erforderlichen Daten zu erheben und einzugeben.

 

Die Anzahl der 8 aktiven Atemschutz-Geräteträger sollte man auf 12 erhöhen, indem die ausgebildeten Geräteträger die fehlenden Tauglichkeitsuntersuchungen nachholen, bzw. weitere Aktive zu einem Lehrgang für Atemschutzgeräteträger gewonnen werden.

In der Zwischenzeit sind 2 Feuerwehrleute für den Lehrgang Atemschutzgeräteträger im Februar/März 2015 gemeldet; weitere Anmeldungen sind im Gespräch.

 

Für die Schlauchpflege wird die Beschaffung einer Druckpumpe notwendig, oder man könnte die Schlauchpflege im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit regeln. Die Überprüfung der Geräte und des Schlauchmaterials sollten auch für Zittenfelden und Hambrunn zentral in Schneeberg durchgeführt und dokumentiert werden.

 

Das Feuerwehrgerätehaus in Schneeberg ist ausreichend dimensioniert. Für die Löschwasserversorgung werden ein Richtwertverfahren und Mengenmessungen der Hydranten empfohlen. Zur Sicherstellung der Alarmierung wird die Beschaffung weiterer Funkmeldeempfänger angeregt. 5 Funkmeldeempfänger wurden bereits von der Gemeinde bestellt.

 

Der Freiwilligen Feuerwehr Hambrunn stehen 18 aktive männliche Feuerwehrleute und 4 jugendliche Feuerwehranwärter zur Verfügung. Bei einer Einwohnerzahl von 56 ist nicht mit mehr Aktiven zu rechnen. Für jeden Feuerwehrdienstleistenden stehen ausreichende Schutzausrüstung zur Verfügung. Die letzte Leistungsprüfung erfolgte in Hambrunn im August 2013. Die Teilnahme an Jugendleistungsprüfungen wird durch die Feuerwehr Schneeberg sichergestellt. Die Tragkraftspritze und der Tragkraftspritzenanhänger sind aus dem Jahr 1963 und sollten durch neue ersetzt werden. Der derzeitige Unterstellplatz für den Tragkraftspritzenanhänger ist ungeeignet (einfache Garage) und ein neuer Stellplatz sollte geschaffen werden. Als Schulungsraum wird das Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Die Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr Hambrunn ist ausreichend. Die Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern wird zur Verstärkung der Schneeberger Wehr empfohlen.

 

In Zittenfelden steht mit 23 Feuerwehrleuten (15 Männer und 8 Frauen, davon wohnen einige in Schneeberg) sowie einem Feuerwehranwärter eine ausreichende Mannschaft zu Verfügung. Jedoch haben einige keine Grundausbildung, obwohl sie schon jahrelang bei der Feuerwehr sind. Diese Grundausbildung sollte schnellstmöglich nachgeholt werden. Zittenfelden hat insgesamt 51 Einwohner.

In der Zwischenzeit hat der stellvertretende Kommandant, Thomas Breunig, den Gruppenführerlehrgang besucht und wird Anfang des nächsten Jahres den Lehrgang für den Leiter einer Feuerwehr besuchen.

Es wird empfohlen, den überflüssigen Tragkraftspritzenanhänger aus Schneeberg nach Zittenfelden zu verlegen. Bisher ist das Löschen durch die FFW Zittenfelden nur direkt vom Hydranten aus möglich.

1. Bgm. Kuhn teilt mit, dass die TSA mit Pumpe von Schneeberg aus dem Jahr 1961 nicht mehr zuverlässig funktionsfähig ist und abgemeldet werden könnte.

Es wird dringend empfohlen ein Feuerwehrgerätehaus in Zittenfelden zur Unterbringung der notwendigen feuerwehrtechnischen Geräte und der Ausrüstung zu errichten, da die derzeitigen Räumlichkeiten ungeeignet sind.

 

1. Bgm. Kuhn sagt, es sei gut, dass umfassende Bestandsaufnahmen der Feuerwehren und Verbesserungsvorschläge von der Kreisbrandinspektion gemacht werden, um die Qualität der Feuerwehren zu erhöhen. Es stellt sich in Zukunft ganz besonders die Frage, wie noch mehr junge und auch ältere Menschen für den ehrenamtlichen Dienst bei der Feuerwehr gewonnen werden können. Die Grundausbildung ist Voraussetzung für den Einsatz bei der Feuerwehr.

Diese Grundausbildung wurde neu konzipiert (= Modulare Truppausbildung MTA) und gliedert sich nun in 22 Teile, die insgesamt 120 Unterrichtseinheiten umfassen. Die bisherige Grundausbildung betrug nur 70 Unterrichtseinheiten. Der neue Grundkurs stellt höhere zeitliche Anforderungen, die für manche jungen und älteren interessierten Bürgerinnen und Bürger eine abschreckende Wirkung haben, der Feuerwehr beizutreten. Um den Einstieg in die Feuerwehren zu erleichtern, wäre es sinnvoll eine abgestufte Grundausbildung Einsteigerlehrgang (=Teil I) und Aufbaulehrgang (=Teil II) zu machen. Der Einsteigerlehrgang (Teil I) sollte bereits die Berechtigung beinhalten, bei Einsatzübungen der Feuerwehr teilzunehmen. Gerade für die kleineren Ortsfeuerwehren ist es wichtig, dass möglichst alle Bereitwilligen der Feuerwehr beitreten. Hier sollte man die Hürde des Beitritts erleichtern und in Teil I der Grundausbildung könnten alle Ausbildungsinhalte sein, die für Feuerwehren in kleinere Ortschaften relevant und die für die praktische Ausübung des Feuerwehrdienstes unbedingt notwendig sind. Man könnte dadurch weitere Bürgerinnen und Bürger für die Feuerwehren gewinnen und insbesondere den einen oder anderen älteren Bürger motivieren der Feuerwehr beizutreten. Der demographische Wandel auf dem Land hat große Auswirkungen und es wird immer schwerer werden, Bürgerinnen und Bürger sind für das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr zu finden. Die Kreisbrandinspektion sollte diesen Vorschlag aufgreifen und versuchsweise in einem Pilotprojekt die vorgeschlagene Variante entwickeln und anbieten.


Diskussionsverlauf:

GR Wöber denkt, dass die Messlatte sehr hoch gelegt ist. Das kann seiner Meinung nach nicht zielführend sein. Beim Waldbrand in Amorbach war man froh um jede Kraft, die mitgeholfen hat. Er bittet um eine Gesamtaufstellung aller Anschaffungen, die notwendig sind für die Feuerwehren. Ziel soll es sein, dass die Feuerwehren auf dem Land genügend Personal haben. Er sagt, dass Kreisbrandrat Lebold das Fahrzeug vorgeschlagen, jedoch die Anforderungen für die Personalbesetzung nicht erwähnt hat.

1. Bgm. Kuhn ist ebenfalls der Meinung, dass die kleinen Wehren nicht aufgegeben werden dürfen.

GR Lausberger meint, eine gut ausgerüstete Ortsfeuerwehr ist wichtig. Vor allem übernehmen diese auch in kleinen Ortschaften gesellschaftliche Aufgaben. Der Vorschlag von Bürgermeister Kuhn sollte auch mal im Kreistag vorgebracht werden.

 

Die Mitglieder des Gemeinderates unterstützen den Vorschlag einer veränderten Grundausbildung in Einsteigerlehrgang und Aufbaulehrgang und bitten die entsprechenden Gremien um Umsetzung zur Stärkung der kleineren Ortsfeuerwehren.