Sitzung: 01.08.2012 Gemeinderat
Sachverhalt:
Am 12. und 13.07.2012 fand in
Klosterlangheim bei Lichtenfels ein Seminar statt, an dem insgesamt 19
Vertreter der Kommunen Amorbach, Kirchzell, Weilbach, Schneeberg, Laudenbach
und Rüdenau teilnahmen. Von der Gemeinde Schneeberg nahmen 1. Bürgermeister Erich
Kuhn, 2. Bürgermeister Kurt Repp, Gemeinderat Ralf Dolzer und Kämmerer Heinz-Peter
Grießer teil. Veranstalter dieses Seminars war das Amt für Ländliche
Entwicklung, das durch die beiden Seminarleiter Dipl.-Ing. Joachim Omert und
Dipl.-Ing. Jürgen Eisentraut sowie dem Leitenden Baudirektor Peter Kraus
vertreten war. Von der Regierung von Unterfranken war vom Sachgebiet
Städtebauförderung Frau Kircher anwesend.
Gegenstand dieses Seminars war
zunächst eine Bestandsaufnahme der Situation im ländlichen Raum, wobei die
Stärken und Schwächen der Odenwaldregion sowie die Aufgaben und Chancen
erörtert wurden. Diese Ergebnisse werden in einer Dokumentation
zusammengefasst, die in den nächsten Tagen den teilnehmenden Gemeinden zur
Verfügung gestellt wird. Die Dokumentation wird dann an die Gemeinderäte
weitergeleitet.
Das Seminar machte deutlich, dass
es Möglichkeiten der Interkommunalen Zusammenarbeit gibt, insbesondere in den
Bereichen Tourismus, Energiewende, gemeinsamen Standesamtsbezirken, Nutzung der
Programme Städtebauförderung und Förderung der ländlichen Entwicklung. Die Interkommunale
Zusammenarbeit sollte weitergeführt werden und im Rahmen dieser Zusammenarbeit
ein Entwicklungskonzept für den Bayerischen Odenwald erstellt werden.
Bei dem Seminar wurde die weitere,
in drei Phasen unterteilte Vorgehensweise besprochen.
Zunächst ist in einer Informationsphase
die Unterrichtung der Gemeinderatsgremien und auch der Bevölkerung vorgesehen.
Hierzu ist ein gemeinsamer Informationsabend für alle Gemeinderäte aus den
sechs Kommunen geplant. Die Unterrichtung der Gemeinderäte erfolgt in einer
Informationsveranstaltung am 20.09.2012, um 18.00 Uhr im Refektorium des
Schlossgebäudes Amorbach.
Im Anschluss daran sollte der Grundsatzbeschluss
der Gemeinderatsgremien zur Zusammenarbeit folgen, um in die zweite Phase, die
Konzeptphase, überzuleiten. Im Rahmen dieser Konzeptphase ist ein Planungsbüro
zu beauftragen. Des Weiteren ist eine Lenkungsgruppe, bestehend aus Vertretern
der Kommunen, zu installieren. Über eine Auftaktveranstaltung sind die Bürger
zu informieren und diese in die überörtlichen Arbeitskreise einzubinden. Die Kosten
für die Konzepterstellung werden auf circa 60.000 € bis 75.000 €
geschätzt, die mit maximal 75 %, höchstens 50.000 € bezuschusst würden.
Die Restsumme müssen sich die beteiligten Kommunen teilen.
Großen Wert legt das Projekt auf
die Einbindung engagierter Bürger. Diese sollen in Arbeitskreisen mitarbeiten
und Strategien für die Region entwickeln. In der dritten Phase, der
Umsetzungsphase, sind Prioritäten festzulegen, Maßnahmenkonzepte zu erarbeiten
und durch die Gemeinderatsgremien zu beschließen. Vom zeitlichen Ablauf her sind
dann bei einem entsprechenden Grundsatzbeschluss zur Zusammenarbeit im Oktober 2012
die Förderanträge zu stellen, damit bis zum Jahresende die Arbeitsgemeinschaft
gegründet werden kann.
Diskussionsverlauf:
Ergänzt werden die Ausführungen von 2. Bgm. Repp und GR Dolzer, die mitteilen, dass von keiner der beteiligten Gemeinden ein Zusammenschluss der Gemeinden gewünscht wird und dass Projekte auch mit einzelnen Gemeinden möglich sind.
Verschiedene Gemeinderatsmitglieder äußern Bedenken, z.B. bei Projekten wie das Schwimmbad in Amorbach und den Tourismus, und befürchten nur einen Gewinn für Amorbach. Weiterhin wird befürchtet, dass die Fördergelder am Schluss dort eingesetzt werden, wo die Gemeinden ihre Eigenständigkeit aufgeben.